Evangelische Woche - Calvinismus, Kapitalismus und Menschenrechte

Die Frage nach der Bedeutung des Calvinismus für die Entwicklung des Kapitalismus steht im Mittelpunkt des Eröffnungsvortrages der diesjährigen Evangelischen Woche am 9. März. Der reformierte Theologe Ulrich Körtner spricht über "Wirtschaft und protestantische Ethik". Die 64. Evangelische Woche (8. bis 14. März 2009) steht im ganz im Zeichen Johannes Calvins, dessen Geburtstag sich heuer zum fünfhundertsten Mal jährt.

Der Soziologe Max Weber diagnostizierte ein besonderes Naheverhältnis zwischen der Ethik des calvinistischen Protestantismus und dem "Geist des Kapitalismus". Diese seit Weber immer wieder betonte These möchte Ulrich Körtner in seinem Vortrag im Rahmen der Evangelische Woche überprüfen sowie auch das Verhältnis des heutigen Reformiertentums zum modernen Wirtschaftsleben diskutieren.

Calvin-Jahr

Da sich der Geburtstag des bedeutenden Schweizer Reformators Johannes Calvin heuer zum fünfhundertsten Mal jährt, wird sich die gesamte Evangelische Woche von 8. bis 14. März mit dem Erbe Johannes Calvins und die Auswirkungen seiner Theologie für die Moderne mit Referaten, Podiumsdiskussion, Film und Konzert auseinandersetzen.

Podiumsdiskussion und Vorträge

Unterschiede und Gemeinsamkeiten der lutherischen und der reformierten Kirche debattieren in einer Podiumsdiskussion am 11. März der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld und der lutherische Bischof Michael Bünker, und am 12. März referiert der aus Südafrika stammende Wiener Alttestamentler Alfred Loader über den politischen Missbrauch der reformierten Erwählungslehre in der südafrikanischen Apartheidspolitik unter dem Thema "Israels Erwählung durch eine Brille von Calvinkleindesign". Der Freiburger Religionspädagoge Wilhelm Schwendemann verbindet die Aspekte "Calvin, Castellio und die Menschenrechte" in seinem Vortrag am 10.März.

Film: "Let's make money!"

Im Votiv-Kino wird am 13. März um 16.00 Uhr der Film "Let's make money!" von Erwin Wagenhofer gezeigt (1090 Wien, Währinger Straße 12). Anschließend sprechen die Geschäftsführerin der Evangelischen Akademie Wien, Waltraut Kovacic, und der Geschäftsführer des Evangelischen Hilfswerks, Michael Bubik, im Albert Schweitzer Haus mit dem Regisseur über seinen Film.

Konzert

Den Schlusspunkt der Veranstaltungen der Evangelischen Woche bildet ein Konzert mit selten gehörten Vertonungen des Hugenottenpsalters aus dem 16. und 17. Jahrhundert am 14. März um 19.30 in der Reformierten Stadtkirche unter der Leitung von Landeskantor Matthias Krampe. Es singt ein Ensemble des Albert Schweitzer Chores, begleitet von einem Bläserconsort mit Originalinstrumenten.

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- Evangelische Kirche Wien