TIPP: Veranstaltungsreihe

Theologische Kurse prüfen Haltung der Kirchen zu Nichtchristen

Mehrere Veranstaltungen über Schlüsseldokumente des Zweiten Vatikanums zur Haltung der Kirche gegenüber nichtchristlichen Religionen sowie die Religionsfreiheit sieht das Sommersemesterprogramm der Theologischen Kurse in Wien vor. Höhepunkte sind weiters zwei Vorträge des Konstanzer Ägyptologen Jan Assmann, der durch seine Thesen über Monotheismus, Absolutheitsanspruch und Gewalt über Fachkreise hinaus bekannt wurde.

 Zum Auftakt widmet sich der Innsbrucker Roman Siebenrock am 25. Februar der Entstehungsgeschichte des Konzilspapiers „Nostra Aetate“; darin würdigte die katholische Kirche erstmals positiv die Rolle von nichtchristlichen Religionen. Das Verhältnis „Kirchen - Nichtchristen“ aus katholischer, evangelischer und orthodoxer Sicht steht zudem im Zentrum eines Studiennachmittags am 24. Februar mit Siebenrock, dem evangelischen Theologen Ulrich Körtner und dem rumänisch-orthodoxen Theologen Ioan Moga.

Themen von Piusbrüdern bis Buddhismus

Mit „Dignitatis humanae“ behandelt der Leiter des Salzburger „Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen“, Franz Gmainer-Pranzl, am 9. Mai das zentrale Konzilsdokument über die Religionsfreiheit. Das Konzilsschreiben ist auch einer der zentralen Streitpunkte im Einigungsdialog des Vatikans mit den von Rom getrennten lefebvrianischen Piusbrüdern. Für österreichweite Aufmerksamkeit sorgte in den vergangenen Wochen die Diskussion um die Errichtung eines buddhistischen Stupa in einer niederösterreichischen Gemeinde. Unter dem Titel „Begegnung mit dem Buddhismus“ bieten die Theologischen Kurse ab 3. März eine Vortragsreihe an, bei der Religionswissenschaftler und Buddhisten verschiedener Schulrichtungen Einblick in Geschichte, Grundlagen und Praxis dieser Religion geben.

Jahresthema „Religion & Religionen“

Im Rahmen des Jahresthemas „Religion & Religionen“ wird zudem eine Vortragsreihe zu den großen Weltreligionen fortgesetzt. Experten wie der Wiener Religionswissenschaftler Johann Figl und der Münsteraner Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide informieren dabei über Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus, aber auch Religionen wie Daoismus, Bahai und Sikhismus.

Podiumsgespräch „Monotheismus - Politik - Gewalt“

Mitte Mai kommt dann der Ägyptologe Jan Assmann nach Wien. Am 11. Mai hält er zwei Vorträge zu den Themen „Religio duplex“ und „Moses der Ägypter“. Assmann diskutiert zudem am 12. Mai über das Verhältnis „Monotheismus - Politik - Gewalt“. Gesprächspartner bei der Podiumsdiskussion sind der Dogmatiker Jan-Heiner Tück und der Orientalistik-Experte Rüdiger Lohlker von der Universität Wien.

 

(KAP)

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Alle Veranstaltungen der Theologischen Kurse finden im Curhaus am Wiener Stephansplatz (Stephansplatz 3) statt.

 

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