kreuz und querDienstag, 20. 04. 2010, 22.30 Uhr in ORF 2
"Eva Pilz – Die Hindupriesterin auf Java" / "Pilgern-baden-beten – Das Hindufest Kumbh Mela" / "Mutter Ganges darf nicht sterben""kreuz und quer" – präsentiert von Doris Appel – steht am Dienstag, dem 20. April 2010, ab 22.30 Uhr ganz im Zeichen des Hinduismus: Auf die Dokumentation "Eva Pilz – Die Hindupriesterin auf Java" von Michael Hudecek und Christina Zurbrügg folgt um 23.00 Uhr Gundi Lamprechts Film "Pilgern-baden-beten – Das Hindufest Kumbh Mela" und um 23.30 Uhr "Mutter Ganges darf nicht sterben" von Daniel Whistler.
"Eva Pilz – Die Hindupriesterin auf Java" (22.30 Uhr)Eva Pilz, gebürtige Salzburgerin und musisch begabtes Kind, absolvierte das Mozarteum und studierte Schauspiel. Gerhard Bronner holte die talentierte Jungschauspielerin nach Wien, wo sie mit Bronner und Qualtinger im Kärntnertor-Theater ihre Karriere begann. Schon bald merkt die erfolgreiche Künstlerin, dass die Schauspielerei allein sie nicht ausfüllt. Sie beginnt in Wien Akupunktur zu studieren und stellt fest, dass sie für das Ausüben dieser Praxis erst „das asiatische Denken“ lernen muss. „Das Leben als Schauspielerin war sehr gut, aber das ist nicht alles im Leben. Unser göttliches Selbst ist einfach stärker. Es hat mich dazu gebracht, aufzuhören beim Bronner, es hat mich hierhergeführt, nach Solo, nach Java.“ Eva verlässt Wien, ihren Mann und das Theater. In Java findet sie ihren Lehrer und praktiziert Yoga. „Alles, was ich gesucht habe im Leben, habe ich hier gefunden. Ich liebe Java, die Menschen und deren Kultur.“ Nach einigen Jahren Praxis schlägt ihr Lehrmeister vor, sie solle Priesterin werden, und Eva wird in Solo zur Hindupriesterin geweiht. „Ein guter Priester muss ein hochentwickelter Yogi sein, sonst geht das nicht“, sagt Eva und lacht. „Als Kind habe ich oft die Pfarrer nach dem Ziel des Lebens gefragt, aber keiner konnte mir das sagen. Ich war ziemlich enttäuscht vom christlichen Glauben.“ Jetzt kann Eva ihr Ziel sehr klar formulieren: „Das Ziel ist, ein vollkommener Mensch zu werden. Wenn man sich selbst meistert und das Ego hintanstellen kann, dann kann man die Vollkommenheit wieder erreichen. Und das ist das größte Abenteuer.“ In Java hat Eva wieder Frieden gemacht mit dem katholischen Glauben. „Der katholische Glaube hat so viel Gemeinsames mit Hinduismus und Buddhismus. Der Gott ist derselbe.“ Das Amt der Hindupriesterin darf Eva als Ausländerin zwar nicht ausüben, sie widmet sich jedoch mit Hingabe der Praxis, hält Zeremonien ab, richtet Opfergaben und rezitiert hinduistische Mantren: „Das Vollkommene ist hier, das Vollkommene ist da. Das Vollkommene wurde vom Vollkommenen erschaffen. Wenn man vom Vollkommenen ein bisschen wegnimmt, dann ist es immer noch vollkommen.“ Michael Hudecek und Christina Zurbrügg haben Eva Pilz in Java besucht.
"Pilgern-baden-beten – Das Hindufest Kumbh Mela" (23.00 Uhr)Kumbh Mela, das Fest des Kruges, gilt als das größte religiöse Fest des Hinduismus, das alle zwölf Jahre – dem Zyklus des Jupiters um die Sonne folgend – in vier verschiedenen Orten Indiens stattfindet. Sadhus, heilige indische Mönche, kommen aus den entlegensten Orten Indiens zusammen, um an den rituellen Waschungen teilzunehmen. Für viele der Hindu-Orden ist die Kumbh Mela zudem der Ort für Einweihungen und Aufnahme von Schülern in ihre Gemeinschaft. Ein „kreuz und quer“-Team begleitet die beiden gläubigen Hindus Swami Maheshwarananda, der seit Jahren in Österreich lebt, und die Wienerin Lisa Wolf zum Fest des Kruges. Maheshwarananda ist der Gründer des weltweiten Ordens „Yoga in daily life“ – Lisa Wolf ist Malerin und wurde aufgrund ihrer Bilder, die sie vor 24 Jahren bei einer Kumbh Mela angefertigt hatte, in die damalige Hundertwasserklasse in Wien aufgenommen.
"Mutter Ganges darf nicht sterben" (23.30 Uhr)Seit 1982 setzt sich Veer Bhadra Mishra für die Reinhaltung des Ganges ein – als Guru und als Wissenschafter. Sein persönlicher innerer Konflikt hat ihn dazu angetrieben, jener innere Widerspruch zwischen dem gläubigen Hindu, für den die Vorstellung einer krank machenden Mutter Ganges ein Sakrileg ist, und dem westlich ausgebildeten Ingenieur, der die gesundheitlichen Risken klar erkennt.
"kreuz und quer“ ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der Video-Plattform ORF-TVthek als Video-on-Demand abrufbar.
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