OrientierungSonntag 16. 12. 2001, 12.30 Uhr, ORF2
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Frankreich: Diskussion um "Recht, nicht geboren zu werden"Heftige Kritik hat eine Entscheidung der französischen Justiz ausgelöst: Das oberste französische Berufungsgericht hatte Ende November der Familie eines behinderten Kindes eine hohe "Schadenersatzsumme" zugesprochen. Der "Schaden" sei mit der Geburt des an Trisomie erkrankten Kindes eingetreten. Wäre sie, so die Argumentation der Mutter, vom Arzt über die Behinderung ihres Sohnes informiert worden, hätte sie abgetrieben. Gegen das "Recht, nicht geboren zu werden", haben sich indes Behindertenverbände zu Wort gemeldet. Und auch von Kirchenseite kommt Kritik: Der katholische Bischof von Tours sagte, das Urteil sei das Ergebnis einer gesellschaftlichen "Wahnvorstellung von einer Welt ohne Behinderung". Bericht: Carola Schneider, Länge: 6 Min.
Ägypten: Henri Boulad – ein Mystiker zwischen Orient und OkzidentEr ist Jesuit, Mystiker und Buch-Autor – Henri Boulad. Das Zusammenleben von Christen und Muslimen ist dem Ägypter, der auch schon als Caritas-Direktor tätig war, gut vertraut. Dieses Miteinander in seinem Heimatland hätten auch die Ereignisse am und nach dem elften September nicht nachhaltig verändert, so Boulad. Am Dialog zwischen Christen und Muslimen freilich führe kein Weg vorbei. Aber, so meint der weitgereiste "Referent in Sachen Glauben", der Dialog sei auch eine inner-islamische Aufgabe. Ohne dieses intensive Zwiegespräch nämlich bleibe der Islam in einer Sackgasse Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 5 Min.
Fastenbrechen: Muslime setzen interreligiöse InitiativenDer islamische Fastenmonat geht dieser Tage zu Ende. Von Sonnenaufgang bis
Sonnenuntergang haben fromme Muslime an diesen dreißig Tagen gefastet. Abend
für Abend haben viele Gläubige das Fastenbrechen ("Iftar")
zelebriert. Dieses traditionelle Gemeinschaftsfest einmal mit Vertretern
anderer Religionsgemeinschaften zu feiern war ein Ziel eines "Tags der
offenen Tür", zu dem die Islamische Religionspädagogische Akademie in
Wien (IRPA) am vergangenen Mittwochabend geladen hatte – um einander
"besser kennen zu lernen und mehr voneinander zu wissen", wie
IRPA-Direktor Hassan Mousa betonte.
Ecuador: Österreichische Zivildiener betreuen StraßenkinderStefan Arbeithuber und Jakob Urbanek aus Oberösterreich sind zwei von insgesamt zwölf heimischen Zivildienern, die derzeit im Auslandseinsatz stehen. In Ecuador sind die beiden jungen Männer seit mehr als einem Jahr tätig. Insgesamt 14 Monate werden sie dort Dienst tun. Einen wichtigen Dienst, wie die österreichische Trägerorganisation "Jugend Eine Welt" und die Salesianer Don Boscos in Ecuador sagen: Die Zivildiener betreuen Dutzende Straßenkinder. Bericht: Klaus Ther, Länge: 10.30 Minuten
Moderation: Doris Appel
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