Orientierung

Sonntag 13. 05. 2007, 12.30 Uhr, ORF2
Dienstag 15. 05. 2007, 12.25 Uhr, ORF2
Donnerstag 17. 05. 2007, 13.45 Uhr, 3sat

 

 

 

 

 

Brasilien I: Papst Benedikt XVI. auf „Missionsreise“

Mit großer Aufmerksamkeit wird – weltweit - die aktuelle Brasilien-Reise (9. bis 13. Mai) von Papst Benedikt XVI. verfolgt. Immerhin: In Lateinamerika lebt fast die Hälfte – 415 Millionen – aller Katholikinnen und Katholiken, annähernd ein Drittel davon im größten Land des Kontinents, in Brasilien. Der Empfang für den Papst am vergangenen Mittwoch war jedenfalls „enthusiastisch“, sein Eintreten für katholische Werte – gegen die Abtreibung, für die Überwindung sozialer Ungleichheiten – wurde rege kommentiert und diskutiert. Im aktuellen ORIENTIERUNG-Beitrag fasst ORF-Korrespondent Andreas Pfeifer wichtige Stationen der ersten Überseereise von Papst Benedikt XVI. zusammen. Auch prominente Stimmen – u.a. Vertreter der Befreiungstheologie – kommen zu Wort. Bericht: Andreas Pfeifer; Länge: 7 Minuten

- Beitrag als Video-on-Demand

 

 

Brasilien II: Pfingstkirchen im Vormarsch

Kein anderes Land der Erde zählt so viele Katholiken wie Brasilien: Auf rund 125 Millionen wird ihre aktuelle Zahl geschätzt. Doch die katholische Kirche in Brasilien hat schon deutlich bessere Zeiten gesehen: Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung bekannten sich vor 50, 60 Jahren zum katholischen Glauben, heute sind es – nach jüngsten Umfragen - nur noch zwei Drittel. Mit der Abkehr von der katholischen Kirche geht ein rasantes Wachstum kleiner und größerer christlicher Gemeinschaften einher. Vor allem Pfingstkirchen sind es, die in den vergangenen Jahren einen regen Zulauf zu verzeichnen haben. Eine davon ist „Cristo Vive“ („Christus lebt“), ihr Oberhaupt ist der selbst ernannte „Apostel“ Miguel Angelo Ferreira. Es gibt aber auch kurios-skurrile Ausformungen dieses neu verstandenen Christentums: die Pfingstkirche „Bola de Neve“ („Schneeballkirche“) etwa. Die Anhänger dieser jungen Gemeinschaft feiern an Altären, die aus Surfbrettern gemacht sind, ihre Gottesdienste. Denn Jesus, so erzählen sie nicht ohne Augenzwinkern, sei der „erste Surfer“ gewesen. Ein ORIENTIERUNG-Team hat Brasilien besucht, ist dem Phänomen der boomenden Pfingstkirchen nachgegangen und hat – über die Rolle der katholischen Kirche und die religiösen Sehnsüchte von Brasilianerinnen und Brasilianern – mit dem bekannten katholischen Theologen und „Dissidenten“ Leonardo Boff gesprochen.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 8 Minuten

- Beitrag als Video-on-Demand

 

 

Blasphemische Kunst? – Sammlung Essl zeigt Kreuzweg anderer Art

„Passion for Art“ nennen Agnes und Karlheinz Essl die Ausstellung, die sie zur Feier des 35-jährigen Bestehens ihrer Sammlung in Klosterneuburg zusammengestellt haben. Ein Teil der aus insgesamt 400 Bildern bestehenden Schau hat – zumindest vereinzelt – zu Protesten und Diskussionen geführt: die Interpretation der 14 Kreuzwegstationen – von der Verurteilung bis zur Grablegung – die der britische Künstler Damien Hirst mit seinem Fotografen David Bailey gestaltet hat. Ein halber Stierkopf zwischen nackten Frauenbeinen, Zigarettenstummel auf dem Kreuz, eine „Pietà“ mit zwei Frauen: Der Vorwurf der Blasphemie - der Gotteslästerung - liegt für manchen Kritiker nahe. Karlheinz Essl, Unternehmer und engagierter evangelischer Christ, nimmt Damien Hirst`s „Stations of the Cross“ dagegen in Schutz. Im ORIENTIERUNG-Interview verweist er darauf, dass es sich bei den Bildern, die auch Befürworter mit Attributen wie „verstörend“ oder „Tabu brechend“ versehen, lediglich um eine „andere Interpretation“ bekannter Sujets handle. Der Künstler, so Essl, sei zwar kein Christ; dennoch liege in seiner Arbeit eine interessante Botschaft.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 6 Minuten

- Beitrag als Video-on-Demand

 

 

Spiritualität auf Abwegen? – Das Kreuz mit den „Hexen“ von heute

Als am vergangenen Dienstag das neue Institut für Praktische Theologie an der Universität Wien mit einem internationalen Symposion eröffnet wurde, da thematisierte man auch Fragen nach den „neuen Spiritualitäten“ jenseits der Kirchen und institutionalisierten Religionen. Sassa Marosi beispielsweise ist diplomierte Pharmazeutin und bezeichnet sich selbst als „moderne Hexe.“ Sie beschäftigt sich u.a. mit alten „Göttinnentraditionen“, sucht gemeinsam mit gleich gesinnten Frauen nach einer – für sie passenden – „spezifisch weiblichen Spiritualität.“ Diese Spiritualität soll nicht zuletzt in Ritualen, die einen starken Naturbezug aufweisen, zum Ausdruck kommen. Körperlichkeit, Naturverbundenheit, Weiblichkeit – dass genau diese Themen abseits der Kirchen auftauchen, ist für die Leiterin des Instituts für Praktische Theologie, Regina Polak, „kein Wunder“, weil – so die Pastoraltheologin – „das die Themen sind, die in der konkreten Pastoral unterbelichtet sind.“

Bericht: Barbara Krenn, Länge: 8 Minuten

Links zum Thema:

- www.hexenkuchl.org

- www.wurzelwerk.at

- Institut für Praktische Theologie

- Beitrag als Video-on-Demand