Orientierung

Sonntag 14.09.2008, 12.30 Uhr, ORF 2 Dienstag 16.09.2008, 12.25 Uhr, ORF 2
Donnerstag 18. 09.2008, 11.45 Uhr, 3sat

 



Frankreich I: Benedikt XVI. in Paris und Lourdes

Vom 12. bis zum 15. September wird sich Papst Benedikt XVI. in Frankreich aufhalten. Einige Stationen dieser zehnten Reise des Papstes ins nicht-italienische Ausland: eine Zusammenkunft mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy im Elysèe-Palast, ein Treffen mit Vertretern der jüdischen Gemeinde, ein Vortrag vor rund 700 Kulturschaffenden, eine Messe am Samstag vor dem Pariser Invalidendom und eine weitere große Messe am Sonntagvormittag im Marienwallfahrtsort Lourdes. In der mittlerweile weltbekannten Pyrenäenstadt wird in diesem Jahr das 150-Jahre-Jubiläum der Marienerscheinungen begangen, die die Müllerstochter Bernadette Soubirous an der Grotte von Massabielle gehabt haben soll. Der Papst, der fließend Französisch spricht, hat sich im Vorfeld der Reise als „Pilger des Friedens und der Brüderlichkeit“ angekündigt und die „große menschliche und spirituelle Kultur Frankreichs“ gelobt.
Bericht: Christian Rathner; Länge: 6 Minuten

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Frankreich II: – Michel Onfray – ein „atheistischer Fundi“ als Bestsellerautor


Zur Tradition des laizistischen Frankreich gehört auch das Auftreten „zorniger junger Philosophen“ in der Öffentlichkeit. Einer der bekanntesten ist der atheistische Philosoph Michel Onfray. Sein Buch „Wir brauchen keinen Gott“, das v.a. bei deutschen Kritikern auf wenig Gegenliebe stieß („schlecht und ressentimenthaft“ schreibt DIE ZEIT, „geschwätzig und selbstgefällig“ die Neue Zürcher Zeitung, „zu plump“ die Frankfurter Allgemeine Zeitung), wurde in Frankreich zum Bestseller. Onfray, der selbst eine eigene „Universitè Populaire“, eine „Volksuniversität“ in Caen gegründet hat, greift in seinen Publikationen und Vorlesungen die abrahamitischen Weltreligionen, besonders aber das Christentum an. Sein Plädoyer für ein „freies, vernunftbestimmtes Leben“ und gegen einen „gewalttätigen, eifersüchtigen und einzigen Gott“ entfachte eine kontrovers geführte Debatte. ORIENTIERUNG hat Michel Onfray in seinem Heimatort Chambois zum Interview getroffen.
Bericht: Klaus Ther; Länge: 7 Minuten
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Spurensuche in Ephesos: Rätsel um Paulus-Grotte und „Sterbehaus Marias“

Am Vortag des Peter-und-Paul-Festes (29.6.) hat Papst Benedikt XVI. das „Paulusjahr“ ausgerufen. Ein Anlass, sich in diesem Jahr mit dem Leben und Wirken des Apostels Paulus auseinanderzusetzen. Dass Paulus mehrere Jahre in Ephesos – heute in der Türkei gelegen – verbracht hat, gilt als sicher. „Paulus-Spuren“ hat auch die österreichische Archäologin Renate Pillinger in einer Grotte in Ephesos entdeckt: bei Renovierungsarbeiten wurde vor rund zehn Jahren ein erstaunlich gut erhaltenes Porträt des Apostels Paulus – vermutlich aus dem vierten Jahrhundert -  freigelegt. Aber nicht nur Paulus, auch Maria und der Apostel Johannes könnten sich in und um Ephesos aufgehalten haben, so wird vermutet. Ein Indiz dafür mutet freilich wenig wissenschaftlich an: Die stigmatisierte Ordensfrau Anna Katharina Emmerich hatte im 19. Jahrhundert eine Vision, in der ihr – nach eigener Aussage – das Leben und Sterben der Gottesmutter in Ephesos offenbart wurde. Tatsächlich wurde aufgrund exakter Beschreibungen von Anna Katharina Emmerich, die nie in Ephesos gewesen war, eine kleine, mittelbyzantinische Kirche entdeckt – gebaut an jenem Ort, an dem Maria ihre letzten Lebensjahre verbracht haben soll. Ob sich möglicherweise auch wissenschaftliche haltbare Belege für die Anwesenheit Marias in Ephesos finden lassen, das könnte im Sommer 2009 deutlich werden, wenn die Restaurierungsarbeiten in  der Paulus-Grotte abgeschlossen werden sollen.

Bericht: Thomas Macho; Länge: 8 Minuten

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Caritas-Hospizdienst: In Würde altern, in Würde sterben

Alte, schwerkranke, dem Tod nahe Menschen zu begleiten – dieser Aufgabe stellt sich der 59jährige Schlosser Hans Hönickl aus Waidhofen an der Ybbs in Niederösterreich. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Mobilen Caritas-Hospizdienstes geht er dorthin, wo er gebraucht wird: in Wohnungen, in Krankenhäuser, in Alten- und Pflegeheime. Mit Fragen über Tod und Jenseits hat sich Hans Hönickl schon seit längerer Zeit intensiv auseinandergesetzt. Diese Erfahrungen will der gelernte Schlosser und vierfache Familienvater nun jenen Menschen weitergeben, deren Lebenszeit dem Ende zugeht. Denn gerade in ihrer letzten Lebensphase brauchen viele Menschen nicht nur medizinische Versorgung und Pflege, sondern auch spirituelle Begleitung und Seelentrost. Und auch die Betreuung der Angehörigen ist ein wichtiges Anliegen für die Hospiz-Begleiterinnen und –Begleiter, die ihre Tätigkeit nicht nur als Sterbe-, sondern vor allem als Lebensbegleitung sehen. Genau darauf will auch die Caritas-Kampagne „Miteinander-Füreinander“ hinweisen, die in diesen Wochen in ganz Österreich durchgeführt wird und das Thema „Altern in Würde“ thematisiert. Bericht: Brigitte Wojta; Länge: 6 Minuten

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Moderation: Doris Appel,
Redaktion: Norbert Steidl