Orientierung

Sonntag 08.03.2009, 12.30 Uhr, ORF 2 Dienstag 10.03.2009, 12.25 Uhr, ORF 2
Donnerstag 12.03.2009, 11.45 Uhr, 3sat

 

 

 

 

Harte Zeiten: Islamische Glaubensgemeinschaft vor der „Zerreißprobe“?

Turbulente Zeiten durchlebt die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich: zuerst Zweifel an der „demokratischen Gesinnung“ einzelner Islam-Lehrer, dann die Frage nach ausreichenden Deutschkenntnissen, schließlich die Entlassung eines Lehrers, in dessen Unterrichtsstunde anti-israelische Flugblätter verteilt worden waren, schlussendlich die Entlassung eines weiteren Lehrers, der mit seiner Kritik an der Islamischen Glaubensgemeinschaft nicht hinter dem Berg halten wollte. Faktum ist: Auch der Präsident der Glaubensgemeinschaft, Anas Schakfeh, ist vermehrt mit Kritik – auch von muslimischer Seite selbst – konfrontiert. Einsame Entscheidungen fälle er, ist zu hören. Mit Lehrern, die unbequeme Fragen stellten, gehe er zu hart ins Gericht. Als oberste Autorität in muslimischen Schulfragen hat sich Präsident Schakfeh nun jedenfalls auch mit dem Direktor „seiner“ Islamischen Lehrerausbildung IRPA (= privater Studiengang für das Lehramt für Islamische Religion an Pflichtschulen), Yasar Sarikaya, überworfen. Und die Geduld derer, die schon seit einigen Monaten daran erinnern, dass eine neue Verfassung der Glaubensgemeinschaft „überfällig“ sei – ebenso wie die Neuwahl des Führungsgremiums der Islamischen Glaubensgemeinschaft – scheint enden wollend.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 8 Minuten  

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Religionslehrerinnen über Frauenrollen in drei christlichen Konfessionen

Drei Frauen und alle drei sind mit der Lehrbefugnis ihrer Kirche ausgestattet: die römisch-katholische Religionslehrerin Susanne Rosza, die altkatholische Religionslehrerin Eva Lochmann und die junge Pädagogin Sanja Andritsch von der serbisch-orthodoxen Kirche. Unterschiedlich wie die Konfessionen, auch wenn sie in einem gemeinsamen christlichen Bekenntnis gründen, sind auch die „Frauenbilder“ in den jeweiligen Kirchen: Von „den Männern völlig gleichgestellt“ bis hin zu „ausgeschlossen von allen Weiheämtern“ reicht das Spektrum. Im aktuellen ORIENTIERUNG-Beitrag anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März kommen die drei Lehrerinnen mit ihren Wünschen an die römisch-katholische, die altkatholische und die serbisch-orthodoxe Kirchenführung zu Wort.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 5 Minuten

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Anderes Geld, Kleinkredite für Arme - kreative Wege aus der Finanzkrise?

Die Globalisierung hat auch in Brasilien – heute unter den Top 10 der Volkswirtschaften dieser Erde – deutliche Spuren hinterlassen. Längst hat ein Verdrängungswettbewerb eingesetzt. Und vielfach können Kleinbauern und Kleingewerbetreibende mit den Dumpingpreisen internationaler Großkonzerne nicht mehr mithalten und werden so in den Ruin getrieben. Seit ungefähr zehn Jahren versucht man nun, dieser Entwicklung entgegen zu steuern. Unter dem Schlagwort „Solidarwirtschaft“ finden sich – oft auch von staatlicher Seite unterstützt – Projekte zur Armutsbekämpfung, die sich auf sozialökonomischen Theorien von Befreiungstheologen berufen. Eines dieser Projekte ist die Banco Palmas in einem Armenviertel der nordbrasilianischen Stadt Fortaleza – eine Bank, die der armen Bevölkerung Kredite zu äußerst günstigen Bedingungen gewährt. Allerdings nicht in Reais, wie die offizielle brasilianische Währung heißt, sondern in Palmas, einer Art „Alternativwährung“, die fast ausschließlich in den zahlreichen kleinen Geschäften des Stadtviertels Palmera gültig ist. Damit soll die lokale Wirtschaft gefördert und die Kaufkraft in der eigenen Region gehalten werden.

Bericht: Leo Gabriel, Länge: 8 Minuten

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„Nie wieder Krieg“ – das mahnende Fastentuch

Es ist ein ungewöhnliches, modernes Fastentuch, das im Dominikanerinnenstift in Kirchberg am Wechsel in der Fastenzeit zu besichtigen ist: ein 100-Meter-Fastentuch („Tuch der 40 Tage“), das in 40 Szenen biblische Motive mit Vergessenem und Verdrängtem aus der gewaltvollen Geschichte der Menschheit kombiniert. Geprägt durch seine eigenen Erfahrungen als Kriegsmaler im Zweiten Weltkrieg hat der Avantgardefilmer, Fotograf und Maler Sepp Jahn gemeinsam mit seiner Künstlerkollegin Edith Hirsch ein riesiges Tuch gestaltet, das – zehn Jahre nach seiner Fertigstellung und sechs Jahre nach dem Tod des Malers – seine mahnende Kraft ungebrochen entfaltet und einer immer wieder heillos zerstrittenen Welt das Heilsgeschehen näher bringen soll.

Bericht: Petrus van der Let, Martin Luksan; Länge: 7 Minuten

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Moderation: Doris Appel,
Redaktion: Norbert Steidl