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OrientierungSonntag 19.07.2009, 12.30 Uhr,
ORF 2 Dienstag 21.07.2009, 12.25 Uhr, ORF 2 |
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Polen: „Mit befleckter Soutane“ – heftige Vorwürfe gegen katholische PriesterLange Zeit war das Thema im katholischen Polen tabu: Opfer sexuellen Missbrauchs durch Geistliche – davon wollte die Öffentlichkeit nicht Notiz nehmen. Vorwürfe wurden als Angriff gedeutet und Angriffe auf Vertreter der katholischen Kirche als Angriffe gegen Gott. Aber der Blick über die Landesgrenzen hinaus hat vielen Opfern, die lange Zeit geschwiegen haben, nun Mut gemacht: Es regt sich Widerstand gegen die – wie man es nennt – „Vertuschungspolitik“ der römisch-katholischen Amtskirche Polens. So hat in der Stadt Lodz eine kleine Gruppe von sexuell missbrauchten Ex-Ministranten einen „Klosterorden für Missbrauchsopfer“ gegründet und ein nach Kanada ausgewanderter Pole – über Jahrzehnte hinweg hat er versucht, seine Missbrauchserlebnisse zu verdrängen – ruft Schicksalsgenossen in seiner Heimat dazu auf, ihre Schweigen zu brechen. Von einer Medienkampagne hingegen spricht die Kirchenführung: Es habe „Einzelfälle“ von priesterlichen Verfehlungen gegeben, mit Irland oder den USA aber – dort sind tausende Missbrauchsfälle aufgedeckt worden - lasse sich die Situation nicht vergleichen. Bericht: Joana Radzyner, Länge: 7 Minuten
Iran: Gentechnik-Boom im Mullah-StaatSeit der umstrittenen Präsidentenwahl am 12. Juni ist der Iran immer wieder in den Schlagzeilen. Der Machtkampf zwischen Reformern und Konservativen hat in der islamischen Republik die schwerste Krise seit der Revolution vor 30 Jahren ausgelöst. Doch Einigkeit zwischen den Fraktionen des Regimes gibt es, wenn es darum geht, den Iran zur technologischen Führungsmacht in der islamischen Welt zu machen. Denn der Mullah-Staat macht nicht nur in der vom Westen argwöhnisch beobachteten Nuklear-Technologie-Offensive schnelle Fortschritte, sondern auch in der Gentechnik. Anders als in der christlich geprägten Welt spielen dabei im streng-religiösen Iran ethische Bedenken in der Biologie kaum eine Rolle. Ein ORIENTIERUNG-Team erhielt Zutritt zum meist streng abgeschirmten Royan-Institut, dem wichtigsten Zentrum für Stammzellenforschung im Iran und konnte mit Wissenschaftern und führenden geistlichen Würdenträgern sprechen. Bericht: Arno Pindeus, Länge: 5 Minuten
Gewaltbereit oder tolerant? – Christentum zwischen Bibel und Schwert„No political correctness“ – von diesem Satz hat sich der Kirchenhistoriker, Theologe und Priester Arnold Angenendt beim Schreiben seines Buches „Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert“ leiten lassen. Dabei versucht er, Vor- und Pauschalurteilen mit Argumenten zu begegnen und Fragen nach dem „humanisierenden Gehalt des Christentums“ faktenreich zu beantworten. Das Christentum, ebenso wie das Judentum und den Islam, hält er für „im Prinzip tolerant“, wenngleich alle drei mehr oder weniger stark gegen dieses Postulat gesündigt hätten. Und die viel geschmähte Inquisition sei - zumindest vorerst einmal - ein „modernes Rechtsverfahren“ gewesen, das sich gegen das Gottesurteil wendete. – Arnold Angenendt war auf Einladung der Wiener Theologischen Kurse in der österreichischen Bundeshauptstadt zu Gast. Bericht: Maria Katharina Moser, Länge: 8 Minuten
Sommerakademie Kremsmünster: „Den Himmel offen halten…“Schöpfung oder Evolution, Glaube oder Beweis, der Mensch als freies Wesen oder biologisch gesteuert – naturwissenschaftliche und religiöse Deutungen der Welt und des Menschen werden oft als Gegensätze betrachtet. Doch sind Religion und Theologie durch die naturwissenschaftliche Forschung widerlegt? Welcher Platz bleibt dem Gedanken der Gotteskindschaft des Menschen angesichts seiner Einordnung in den Naturzusammenhang? Wie kann und soll christlicher Glaube auf die Herausforderungen des wissenschaftlichen Weltbildes reagieren? Diese Frage stellen sich dieser Tage – anlässlich der Ökumenischen Sommerakademie im Stift Kremsmünster in Oberösterreich – namhafte Theologen, Theologinnen und Naturwissenschafter, darunter Peter Hünermann, Herbert Pietschmann, Franz Wuketits, Manuela Kalsky und Sabine Bieberstein. Bericht: Maria Katharina Moser, Länge: 6 Minuten
Moderation: Doris Appel |