OrientierungSonntag, 03.04.2011, 12.30 Uhr, ORF2
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Aufstand in Syrien: Die Rolle der ReligionenWohl kaum ein anderes arabisches Land gestaltet sich religiös und ethnisch derart vielfältig wie die Arabische Republik Syrien – so die offizielle Bezeichnung des Landes zwischen Tigris, Euphrat und Mittelmeer. Als strenger Wächter des sensiblen Gleichgewichts zwischen sunnitischen Muslimen, Alawiten und unterschiedlichen christlichen Konfessionen sieht sich Präsident Bashar al-Assad. Doch seit Wochen kommt es zu Demonstrationen im Land, zunehmend gerät das autokratische Regime unter Druck. Das beobachtet auch der gebürtige Syrer Tarafa Baghajati, der seit vielen Jahren in Österreich lebt und sich u.a. als Obmann der „Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen“ immer wieder zu Wort meldet. Er weist darauf hin, dass der Wunsch nach politischen Reformen unter Menschen aller Religionsgemeinschaften und ethnischen Gruppen in Syrien anzutreffen sei – und darauf, dass der „Assad-Clan“, der selbst der alawitischen Minderheit angehört, sich auch als „Beschützer“ anderer religiöser Minderheiten verstehe. Bericht: Klaus Ther, Länge: 6 Minuten
Wie hast Du`s mit der Religion? Der „fromme Atheist“ Herbert Schnädelbach„Das Christentum ist eine durch und durch archaische Religion. Es ist leibfeindlich, diesseitsfeindlich und frauenfeindlich“, so lauten – sinngemäß – einige Thesen des deutschen Philosophen Herbert Schnädelbach. Er gilt als einer der profiliertesten, aber auch umstrittensten Religionskritiker der Gegenwart. Doch seine Selbstwahrnehmung als „gottlos fromm“ macht ihn auch zum gefragten Vortragenden und Diskutanten auf theologischen Symposien, wo man immer wieder durchaus offene Ohren für fundierte Kritik am Christentum hat. Jüngstes Beispiel dafür: ein Vortrag Schnädelbachs in Wien - auf Einladung einer neuen universitären Forschungsplattform namens „RaT“ („Religion and Transformation in Contemporary European Society“), die sich mit der Rolle der Religion in der modernen Welt auseinandersetzt. Bericht: Günter Kaindlstorfer, Länge: 7 Minuten
Im „Orientierung“-Studiogespräch über die Thesen des Religionskritikers Herbert Schnädelbach und über das Anliegen der universitären Forschungsplattform „RaT“, in der – fakultätsübergreifend – Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus den Bereichen Theologie, Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften, Kulturwissenschaften, Philosophie und Bildungswissenschaften zusammenarbeiten: der katholische Fundamentaltheologe Kurt Appel und der Soziologe Sighard Neckel.
Handbuch für den Himmel? – Der neue Jugendkatechismus YouCatIn den Vatikan-Farben Gelb und Weiß erstrahlt er: YouCat, der neue römisch-katholische Jugendkatechismus. Am vergangenen Sonntag, bei einer Auftaktveranstaltung zum katholischen Weltjugendtag, der im August in Madrid stattfinden wird, präsentierte Kardinal Christoph Schönborn das Werk im Wiener Stephansdom. Als jugendgerechte Version des Katechismus der katholischen Kirche aus dem Jahr 1992 versteht sich YouCat. „Warum einen Katechismus? Ihr müsst viel mehr als meine Generation in der Lage sein, über Euren Glauben Rechenschaft zu geben, auskunftsfähig sein über Euren Glauben“, so Schönborn an die Jugendlichen gewandt. Ob YouCat dieses Ansinnen tatsächlich verwirklicht und wie jugendgerecht er ist – darüber hat „Orientierung“ mit Jugendlichen und mit dem Salzburger Religionspädagogen Anton Bucher gesprochen. Bericht: Maria Katharina Moser, Länge: 7 Minuten Baupläne der Schöpfung: Hat die Welt einen Architekten?„Hat die Welt einen Architekten?“ Diese Frage versucht ein neues Buch mit dem Titel „Baupläne der Schöpfung“ zu beantworten. Die prominenten Autoren: der Mediziner und Theologe Johannes Huber und der Physiker Walter Thirring. Als nicht minder prominenter Präsentator des Gemeinschaftswerkes trat am vergangenen Donnerstag der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn auf: „Die Naturwissenschaften können den Menschen an die Schwelle der Gottesfrage führen“, so der Kardinal im Wiener „Club Stephansplatz 4“. Schönborn nützte die Gelegenheit aber auch, um sich einmal mehr von der umstrittenen Denkschule des „Intelligent Design“ zu distanzieren: Der Grundfehler der „zweifellos sehr bemühten“ Vertreter dieser Denkungsart bestehe wohl darin, die Existenz eines „Designers“ naturwissenschaftlich beweisen zu wollen. Bericht: Helmut Tatzreiter, Länge: 2 Minuten
Moderation: Christoph Riedl, Redaktion: Norbert Steidl
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