Orientierung

18.12.2011 (Sonntag), 12.30 Uhr, ORF 2

18.12.2011 (Sonntag), 17.55 Uhr, ORF III

20.12.2011 (Dienstag), 12.25 Uhr, ORF 2

 

 

Erinnerungen: Zeitzeuge über die Einberufung des Zweiten Vatikanums

Am 25. Dezember 1961, also vor 50 Jahren, wurde von Papst Johannes XXIII. das Zweite Vatikanische Konzil einberufen. Der Beginn des Konzils erfolgte dann im Jahr darauf. Einer, der sich an diese bewegten Zeiten noch heute gut erinnern kann, ist der 96-jährige Loris Capovilla, der frühere Privatsekretär jenes Papstes, der als „papa buono“ in die Geschichte eingegangen ist. Im „Orientierung“-Interview spricht Erzbischof Capovilla über die Zeit des Konzils, über die politischen Turbulenzen jener Jahre und er gibt Einblick in die Eigenheiten einer großen Persönlichkeit der Kirchengeschichte: Sehr persönlich beschreibt er Angelo Guiseppe Roncalli, der als Papst Johannes XXIII. die römisch-katholische Kirche geöffnet und erneuert hat, der die „ganze Menschheit als eine große Familie“ betrachtete und der sich bei seiner Wahl zum Papst vorgenommen hatte, „einfach und bescheiden zu bleiben“.

 

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 9 Minuten

 

 

 

Dreikönigsaktion: Umwelt schützen, Armut bekämpfen auf den Philippinen

„Wir schützen die Mangroven, weil sie uns schützen“, sagt Josefa C. Salinas. Mehrmals in der Woche schlägt sie sich mit ihren Mitstreiterinnen in einer kleinen Frauenorganisation durch das Dickicht der Mangrovenwälder im Küstenbezirk Marihatag auf der philippinischen Insel Mindanao. Die Menschen in Marihatag leben vom Fischfang. Doch Umweltverschmutzung und Überfischung haben den Fischbestand vor der Küste von Marihatag stark dezimiert. Der Erlös aus dem Fischfang reicht oft nicht einmal aus, um die tägliche Nahrungsmittelration Reis zu kaufen. Mangroven wiederaufforsten und weitere Abholzung verhindern, nachhaltigen Fischfang forcieren, alternative Einkommensquellen erschließen, so genannte Haushaltsentwicklungspläne ausarbeiten – das alles soll Fischerfamilien helfen, ihre Lebensgrundlagen zu sichern. „Küstenressource-Management“  nennt sich der Ansatz der Nichtregierungsorganisation CERD (Center for Empowerment and Resource Development), der Umweltschutz und Armutsbekämpfung verbindet. Unterstützung für das Projekt kommt aus Österreich – von den „Sternsingern“ der Dreikönigsaktion.

 

Bericht: Maria Katharina Moser; Länge: 9 Minuten

 

 

 

Erfunden für „die schlimmsten Kinder“: Die Geschichte des Adventkranzes

Tannenreisig und Kerzenlicht: Er scheint im alpin-katholischen Raum schon seit Jahrhunderten zu Hause zu sein - der Adventkranz. Doch erfunden wurde er im Norden Deutschlands, in Hamburg. Und der Erfinder war – ein Protestant. 1839 stellte Johann Hinrich Wichern, der „Vater“ der evangelischen Diakonie, den ersten Adventkranz in seiner Anstalt zur „Rettung verwahrloster und schwer erziehbarer Kinder“, dem so genannten Rauhen Haus, auf. Diesen ersten Adventkranz schmückten je eine kleine Kerze für jeden Tag bis Weihnachten und vier große Kerzen für die Adventsonntage. Er sollte den Kindern, die im Rauhen Haus Obdach und Zukunftschancen durch Bildung gefunden hatten – Kindern aus den Elendsquartieren Hamburgs, die zuvor als Tagelöhner gearbeitet oder von Bettelei und Diebstahl gelebt hatten – ein Gefühl für Jahreszeiten, Feste und einen geregelten Tagesablauf vermitteln.

 

Bericht: Maria Katharina Moser; Länge: 7 Minuten

 

 

 

Redaktion: Norbert Steidl,

Moderation: Christoph Riedl