Orientierung

Orientierung

8.1.2012, 12.30 Uhr, ORF 2

8.1., 18.15 Uhr, ORF III

 

 

Israel: Schwieriges Zusammenleben von Religiösen und Nicht-Religiösen

 

 

Spannungen zwischen religiösen und nicht-religiösen Juden begleiten  Israel seit seiner Gründung vor mehr als 60 Jahren. Dabei hat der jüdische Staat den Anspruch, für alle Juden in ihren verschiedenen ideologischen Ausrichtungen da zu sein. Doch das scheint zunehmend schwieriger zu werden: Als in der Stadt Beit Schemesch kürzlich ein Schulmädchen von einem Strengreligiösen bespuckt wurde – es sei aus dessen Sicht nicht „angemessen sittsam gekleidet“ gewesen – war die Empörung groß. Mehrere tausend Israelis gingen gegen den religiösen Fanatismus auf die Straße. Aber auch die Geschlechtertrennung in der Öffentlichkeit, wie sie von Strengreligiösen gefordert wird, sorgt für Diskussionen. Dabei wird die „kleine Randgruppe von Extremisten“, die aggressiv gegen Frauen vorgeht, auch in den Kreisen der Strengreligiösen verurteilt. Dort beharrt man allerdings darauf, in den eigenen Vierteln nach streng religiösen Auslegungen leben zu dürfen. Und dazu gehöre etwa auch die „freiwillige Entscheidung“ von Frauen, getrennt von den Männern zu sitzen.

Bericht: Ben Segenreich; Länge: 7 Minuten

 

 

Wichtiges Erbe: Wie jüdische Friedhöfe nun doch gerettet werden können

 

 

69 jüdische Friedhöfe gibt es in Österreich. So ist es dokumentiert. Der Großteil dieser Friedhöfe ist allerdings in keinem guten Zustand: Antisemitisch motivierte Zerstörungen von Gräbern, Grabsteinen und Gruftanlagen haben ihre Spuren hinterlassen. Und die Republik hat sich lange Zeit gelassen, über „Wiedergutmachung“ nachzudenken. Seit einem Jahr gibt es nun einen „Fonds zur Instandsetzung jüdische Friedhöfe in Österreich“. Der ist mit insgesamt 20 Millionen Euro – abrufbar innerhalb der nächsten 20 Jahre – dotiert. Doch damit tatsächlich Geld in die Instandsetzung von Gräbern auf jüdischen Friedhöfen fließt, müssen sich die Bürgermeister der jeweiligen Gemeinden verpflichten, im Rahmen einer „Pflegevereinbarung“ 20 Jahre lang für die Instandhaltung zu sorgen. Lediglich zwei Bürgermeister haben im vergangenen Jahr eine solche „Pflegevereinbarung“ unterzeichnet. Um das zu ändern, haben Städte- und Gemeindebund gemeinsam mit der Israelitischen Kultusgemeinde eine „Muster-Pflegevereinbarung“ erarbeitet, die demnächst ausgeschickt werden soll. Im aktuellen „Orientierung“-Beitrag werden zwei jüdische Friedhöfe – in Michelndorf in Niederösterreich und in Wien-Währung – gezeigt. Zu Wort kommen Historikerinnen, verantwortliche Politiker und der Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde.

Bericht: Christoph Riedl; Länge: 10 Minuten

 

 

Wasserweihe: Hohes Fest der orthodoxen Kirchen in Wien

 

 

Der 6. Jänner ist für die Orthodoxie ein wichtiges Datum: Gläubige der russisch-orthodoxen und der serbisch-orthodoxen Kirche feiern an diesem Festtag den „Heiligen Abend“, da sich ihre Zeitrechnung am Julianischen Kalender orientiert. Andere orthodoxe Kirchen, wie etwa die griechisch-orthodoxe und die rumänisch-orthodoxe Gemeinde, feiern am 6. Jänner das Fest der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer am Tag der Erscheinung des Herrn (Epiphanie). Der neue griechisch-orthodoxe Metropolit von Österreich, Arsenios Kardamakis, greift nun jene Tradition auf, die von seinem Vorgänger Michael Staikos im Jahr 2000 begründet worden ist, und zelebriert an diesem Festtag am Wiener Donaukanal eine „Große Wasserweihe“.

Bericht: Christoph Riedl; Länge: 4 Minuten

 

Redaktion: Norbert Steidl, Moderation: Christoph Riedl

 

 

 

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