Orientierung

Orientierung

19.2.2012, 12.30 Uhr, ORF 2

19.2.2012, 18.05 Uhr, ORF III

 

Gürtel enger schnallen“ – Kirchen und das Sparpaket

 

 

Mehr als 26 Milliarden Euro sollen bis zum Jahr 2016 in Österreich eingespart werden. So besagt es ein Beschluss der österreichischen Bundesregierung, der vergangene Woche präsentiert worden ist. Kritische Stimmen dazu gibt es reichlich – auch aus den Reihen der Kirchen: „Die Zukunftsfragen sollten innovativer in Angriff genommen werden, braves Sparen kann nicht alles gewesen sein“, so die erste Reaktion der Caritas. In der „Orientierung“ kommen Michael Landau, Direktor der Caritas Wien und Martin Schenk, stellvertretender Direktor der Diakonie Österreich zu Wort. Vor allem in der Sparpaket-Formulierung „fünfprozentige Reduktion der ministeriellen Ermessensausgaben“ könnten Kürzungen für Menschen in Not „verpackt“ sein, befürchten die Kirchenvertreter. Und: Eine weitere „Umverteilung“ – von Reich zu Arm – sei notwendig.

Bericht: Marcus Marschalek, Mitarbeit: Michael Weiß; Länge: 6 Minuten

 

 

Demokratische Christen: Gelebte Mitbestimmung in der evangelischen Kirche

 

 

Am 18. März sind Katholikinnen und Katholiken in Österreich dazu aufgerufen, in ihren Heimatpfarren neue Pfarrgemeinderäte zu wählen. Der Pfarrgemeinderat ist so etwas wie der Vorstand der jeweiligen Gemeinde. Dabei ist die Hierarchie sehr klar: Vorsitzender dieses katholischen Gremiums ist immer der Pfarrer. Ganz anders die Situation in der evangelischen Kirche, wo im vergangenen Herbst Wahlen stattgefunden haben. Dort werden nicht nur die so genannte Gemeindevertretung („Parlament“) und das Presbyterium („Regierung“) einer Pfarrgemeinde demokratisch gewählt, auch der Pfarrer bzw. die Pfarrerin wird von den Gemeindemitgliedern bestellt: für zwölf Jahre, mit einer Stimme in den Pfarrgremien und – im Gegensatz zu katholischen „Kollegen“ – ganz ohne Veto-Recht.

Bericht: Christoph Riedl; Länge: 5 Minuten

 

Radiostation als „Friedens-Netzwerk“: Radio Sol Mansi in Guinea-Bissau

 

 

Als eines der ärmsten Länder der Erde gilt der westafrikanische Staat Guinea-Bissau. Etwa halb so groß wie Österreich, rund eineinhalb Millionen Einwohner, die politische Lage ist relativ instabil: Mehrmals in der jüngeren Vergangenheit kam es zu Militärputschen. Und die Drogenmafia aus Südamerika nutzt Guinea-Bissau – gestützt auf korrupte Generäle des Landes -  als Brückenkopf für den Drogenschmuggel nach Europa. Genug „heiße Themen“ also, mit denen auch die Journalistinnen und Journalisten der Radiostation Sol Mansi in der Hauptstadt Bissau konfrontiert sind. Ein katholischer Pater aus Italien hat Radio Sol Mansi aufgebaut – und zu einem „Friedens-Netzwerk“ gemacht: Der christliche Sender pflegt ambitionierte Kontakte mit einer muslimischen Radiostation, selbst ein großer Teil der Mitarbeiter von Radio Sol Mansi ist muslimisch und regelmäßig kommen die beiden Sender-Chefs zusammen, um über gemeinsame Projekte zu beraten.

Bericht: Detlef Urban; Länge: 8 Minuten

 

 

Nomade zwischen den Welten: Der mongolische Schamane Galsan Tschinag

 

 

Im Westen der Mongolei, im Hohen Altai, leben die Tuwa. Die turkstämmige Minderheit hat sich über Jahrhunderte ihre nomadisierende Lebensweise erhalten. Für die Tuwa ist die ganze Welt beseelt. Sie haben keine Götter, sondern glauben an die Wesenheit alles Lebendigen und aller Dinge. Der bedeutendste Stammesführer der Tuwa ist der Schriftsteller Galsan Tschinag. Sechs Jahre lang hat er in seiner Jugendzeit in Deutschland studiert. Zahlreiche Bücher hat er seither in deutscher Sprache veröffentlicht. Heute lebt er die meiste Zeit des Jahres in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator. Immer wieder besucht er aber auch seine Volksgruppe im Hohen Altai, wo er aufgewachsen ist und schon als Kind zum Schamanen ausgebildet wurde.

Bericht: Gernot Stadler; Länge: 6 Minuten

 

 

Redaktion: Norbert Steidl, Moderation: Christoph Riedl