Orientierung

 

ORIENTIERUNG

 

Sonntag, 11.3.2012, 12.30 Uhr, ORF 2
Sonntag, 11.3., 18.10 Uhr, ORF III

 

Pfarrgemeinderatswahlen 2012: Demokratie „auf katholisch“

 

Am 18. März ist es – nach fünf Jahren – wieder einmal soweit: Österreichs Katholikinnen und Katholiken werden zu den Urnen gerufen. Die Pfarrgemeinderatswahlen 2012 stehen an. Rund 30.000 Pfarrgemeinderäte sollen dabei gewählt werden. Aber immer schwieriger scheint es zu werden, engagierte Christinnen und Christen zu finden, die sich bereit erklären, für dieses Ehrenamt zu kandidieren. Was das Engagement bremsen könnte: Einerseits haben PGR-Mitglieder in den vergangenen Jahren zwar viele wichtige Aufgaben übernommen – ganz im Sinne des Zweiten Vatikanums („gemeinsames Priestertum aller Gläubigen“) – andererseits wird, z.B. aus der Diözese Eisenstadt, über „bischöfliche Rückwärtsbewegungen“ berichtet, die wenig dazu angetan sind, Mut zu mehr Verantwortungsbewusstsein zu machen. So hat Bischof Ägidius Zsifkovics erst vor wenigen Monaten die PGR-Ordnung überarbeitet und dabei – deutlich merkbar – die Verantwortung der Laien zurückgenommen und teilweise sogar völlig gestrichen.

Bericht: Marcus Marschalek; Länge: 7 Minuten

 

Weltgebetstag der Frauen: 60 Jahre gelebte Ökumene in Österreich

 

Als ökumenische Basisbewegung von Frauen ist der so genannte „Weltgebetstag“ Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Doch Österreich hat die Initiative erst Jahrzehnte später erreicht: 1952, vor 60 Jahren also, wurde erstmals hierzulande der Weltgebetstag begangen. Daran wurde dieser Tage auch im Tiroler Zillertal erinnert: in der katholischen Pfarrkirche von Mayrhofen, wo katholische und evangelische Christinnen gemeinsam einen Gottesdienst feierten. Präsent waren dabei auch Frauen aus Malaysia, die die Aufgabe hatten, die  „global gültige“ Liturgie für den Weltgebetstag 2012 zu erarbeiten. Und Frauen in Malaysia standen auch im Mittelpunkt von Spendenaktionen anlässlich des diesjährigen Weltgebetstages: Frauen, die als Haushaltshilfen z.B. in Kuala Lumpur ausgebeutet, oft auch körperlich misshandelt werden. Sie sollen durch Hilfsprojekte, finanziert vom ökumenischen Weltgebetstag  unterstützt werden.

Bericht: Julia Wallnöfer; Länge: 6 Minuten

 

Galongma Lama Palmo: „Buddhas Priesterin“ aus Wien

 

Früher hieß sie Sabine Januschke, heute nennt sich die mittlerweile 42-jährige Wienerin Galongma Lama Palmo und leitet das buddhistische Zentrum „Palpung Europa“ in Purkersdorf bei Wien. Warum sie das Jet-Set-Leben zu Gunsten des Tibetischen Buddhismus aufgab, wie sie in Klöstern in Indien, Japan und in den USA lebte und studierte und was sie ihren Schülern nahebringen will, erzählt sie in ihrem neuen Buch „Shangrila meines Herzens – Mein Weg zur buddhistischen Priesterin“, das kommende Woche erscheint. Ein „Orientierung“-Team hat eine Zeremonie im Palpung Zentrum besucht und mit Lama Palmo über ihren Weg, den Buddhismus im täglichen Leben und den ihr wichtigen Gedanken der Großen Ökumene gesprochen.

Bericht: Ruth Rybarski; Länge: 6 Minuten

 

„Die Mühle und das Kreuz“ – Wie man ein Bruegel-Gemälde „verfilmt“

 

Es ist ein Film, der in kein gängiges Genre passt: „Die Mühle und das Kreuz“ von Lech Majewski. Denn dem Geschehen auf der Leinwand liegt kein Roman, kein dramatisches Werk und auch kein Originaldrehbuch zugrunde, sondern ein Gemälde: die berühmte „Kreuztragung Christi“ von Peter Bruegel dem Älteren im Kunsthistorischen Museum in Wien. Mit enormem Aufwand hat Majewski das Bild zum Leben erweckt. Der Moment, den es festhält, wird in den Zeitfluss zurück versetzt, sein Vorher und sein Nachher werden miterzählt. Pieter Bruegel selbst erscheint in der Welt, die er gemalt hat, sammelt Skizzen und plant sein Bild. Die Kreuzigung spielt im Flandern des 16. Jahrhunderts, wo die spanisch-habsburgischen Besatzer mit harter Hand gegen die um sich greifende Reformation vorgehen. Eindringlich öffnet der polnische Filmregisseur Zugänge zu diesem Bruegel-Meisterwerk und seinen Symbolen. Zwischen Bäumen des Lebens und Bäumen des Todes fristen die Menschen ihr Dasein. Oben,  in der Mühle auf dem Felsen, waltet ein mächtiger Müller, unten fällt Jesus unter dem Kreuz. Aber niemand schaut hin.

Bericht: Christian Rathner; Länge: 5 Minuten

 

Redaktion: Norbert Steidl, Moderation: Christoph Riedl