Orientierung

ORIENTIERUNG

Sonntag, 13.05.2012,12.30 Uhr, ORF 2
Sonntag,
13.05.2012,16.55 Uhr, ORF III

Die Firmung: Attraktiv auch für kirchenferne Jugendliche

 

Die Zeit um Pfingsten ist alljährlich in der römisch-katholischen Kirche auch die Zeit der Firmungen. Was bemerkenswert ist: Auch wenn die Kirchenbindung in den vergangenen Jahrzehnten deutlich geringer geworden ist, so scheint das Interesse am Firmsakrament dennoch ungebrochen zu sein. Rund 60.000 Firmlinge verzeichnete man im vergangenen Jahr. Aber was bewegt Jugendliche, die der Kirche eigentlich fern stehen, dazu, sich firmen zu lassen? Der emeritierte Wiener Weihbischof Helmut Krätzl, der über Jahrzehnte hinweg mehr als 30.000 junge Menschen gefirmt hat, bekommt seit über 20 Jahren Antworten auf diese Frage: Er lässt sich vor der Feier Briefe von den Firmkandidatinnen und –kandidaten schreiben. Die „Orientierung“ hat den „Firmbischof“ und die Pastoraltheologin Regina Polak über die Motivation der Jugendlichen befragt und in Wien Donaustadt eine Firmgruppe besucht.

Bericht: Michael Weiß, Mitarbeit: Christoph Riedl; Länge: 6 Minuten

 

„Solidarität mit Amazonien“ - Bischof Kräutler gegen Mega-Kraftwerk

 

Auszeichnungen sind für Erwin Kräutler mittlerweile nichts mehr Außergewöhnliches: Nach dem Alternativen Nobelpreis vor zwei Jahren hat der aus Vorarlberg stammende Bischof der brasilianischen Diözese Xingu nun im niederösterreichischen Hagenbrunn den mit 10.000 Euro dotierten „my-way“-Preis erhalten. Dabei nützte der engagierte Bischof die Gelegenheit auch, um auf aktuelle Entwicklungen rund um den Bau des drittgrößten Wasserkraftwerks der Erde hinzuweisen: Der Bau des „Belo-Monte“-Damms habe unabsehbare soziale und ökologische Folgen, die Kraftwerkbauer versuchten derzeit, die indigene Bevölkerung mit Geldgeschenken „mundtot“ zu machen, der Rio Xingu drohe, von einem artenreichen Fluss zu einen toten Riesensee zu verkommen. Auch die österreichische Firma Andritz, die für mehr als 300 Millionen Euro Turbinen für das Kraftwerk liefere, trage da Mitverantwortung.

Bericht: Klaus Ther; Länge: 5 Minuten

 

Kubas afrikanisches Erbe: Die geheimnisvolle Welt der Santeria

 

Mit dem „Triumph der Revolution“ zog 1959 in Kuba mit dem Kommunismus auch der Atheismus ein. Doch Anfang der 1990er-Jahre definierte sich der Staat – religiös gesehen – neu: Aus dem atheistischen wurde ein laizistisches Selbstverständnis. Ausdrücklich wurde das Recht der Bürger festgelegt, einer Glaubensgemeinschaft anzugehören. Viele Kubaner konnten sich ab nun wieder zu ihren Glaubensvorstellungen bekennen. Aber was waren und sind diese Glaubensvorstellungen? Anders als im Großteil der anderen lateinamerikanischen Länder, wo der Katholizismus nach wie vor dominant ist, ist Kuba von synkretistischen Glaubensvorstellungen geprägt: einem Gemisch aus katholischem Glauben und afrikanischen Religionen, das zur eigentlichen Volksreligion der Insel geworden ist.

Bericht: Mathilde Schwabeneder; Länge: 8 Minuten

 

Der „andere Islam“: Türkische Aleviten treten immer selbstbewusster auf

 

Sie gelten als politisch widerspenstig, und ihre religiösen Rituale, bei denen Frauen und Männer gemeinsam tanzen, werden von vielen sunnitischen Muslimen abgelehnt. Und doch ist jeder fünfte Türke Alevit. Nach Jahrhunderten der Unterdrückung zeigen die Anhänger des „anderen Islam“ nun kräftige Lebenszeichen: Sie eröffnen Bethäuser, publizieren Bücher und Filme und betreiben sogar einen eigenen Fernsehsender. Und, anders als früher, tritt man – trotz unterschiedlicher alevitischer Strömungen – zusehends geeinter und selbstbewusster auf: nicht zuletzt, um dem Vormarsch des sunnitischen Islam in der Türkei die Stirn zu bieten.

Bericht: Christian Schüller; Länge: 7 Minuten

 

 

Redaktion: Norbert Steidl, Moderation: Christoph Riedl