Orientierung

ORIENTIERUNG

Sonntag, 27.05.2012,12.30 Uhr, ORF 2
Sonntag,
27.05.2012,19.05 Uhr, ORF III

 

Modelle der Wirklichkeit: Der Dalai Lama im Gespräch mit Wissenschaftern

„Geist und Materie – neue Modelle der Wirklichkeit“, das ist der Titel eines Symposions, das am 26. Mai im Audimax der Universität Wien stattfinden wird. Der „Stargast“ der mehrstündigen Veranstaltung: der Dalai Lama, der im Kreis von hochdekorierten Wissenschaftern und Wissenschafterinnen den vorletzten Tag seines Österreich-Besuchs verbringen wird. Erkenntnisse aus Physik und Neurowissenschaft werden dabei philosophischen Grundlagen des Buddhismus gegenübergestellt. Die Runde der Diskussionsteilnehmer: der Quantenphysiker Anton Zeilinger, die Psychologin Patrizia Giampieri-Deutsch, der Tibetologe Klaus-Dieter Mathes (alle an der Universität Wien tätig), sowie der Neurowissenschafter Wolf Singer aus Frankfurt und der Religionswissenschafter Michael von Brück aus München. Die Diskussionsleitung hat der Wissenschaftsjournalist und 3sat-Redakteur und –Moderator Gert Scobel übernommen.

Bericht: Christian Rathner, Michael Weiß; Länge: 8 Minuten

 

 

„Nachfolge gut regeln“ – Bald Abschied für Salzburgs Erzbischof Kothgasser?

Am kommenden Dienstag wird der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser 75 – und erreicht damit das „bischöfliche Pensionsalter“. Sein altersbedingtes Rücktrittsgesuch hat er pflichtgemäß bereits im April eingereicht. Gedanken über seinen Nachfolger macht er sich allerdings schon seit längerer Zeit. Er habe alles getan, damit diese „Nachfolge gut geregelt werden kann“, sagt er im „Orientierung“-Interview. Kriterien für einen Bischofsnachfolger wurden erhoben, viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden befragt und eine Liste von geeigneten Kandidaten wurde angelegt. Die soll nun zu Pfingsten nach Rom geschickt werden. Kothgasser äußert sich im aktuellen „Orientierung“-Interview aber auch zur Pfarrer-Initiative von Helmut Schüller: Er, Kothgasser, verstehe die Anliegen und Sorgen dieser Priester. Mit fast allen Salzburger Pfarrern, die der Initiative angehören, habe er bereits Gespräche geführt. Im gemeinsamen Bemühen sei eine Richtschnur wichtig, an der man sich ausrichten müsse: Am Gebot Jesu zur gegenseitigen Liebe, die in der Kirche wieder mehr in den Vordergrund rücken müsse.

Bericht: Marcus Marschalek; Länge: 6 Minuten

 

 

„Wählt die Bischöfe!“ – Bischofsernennungen im Wandel der Zeit

Das Procedere einer Bischofsernennung ist in der römisch-katholischen Kirche heutzutage  klar geregelt: Wer Bischof wird, das entscheidet der Papst. Zwar gibt es Ausnahmen von dieser Regelung wie etwa das Wahlrecht des Salzburger Domkapitels, das aus einem päpstlichen Dreiervorschlag einen neuen Erzbischof auswählen darf – dennoch ist der Entscheidungsprozess rund um Bischofsernennungen großteils fest in vatikanischer Hand. Doch das war nicht immer so: Im Laufe der Kirchengeschichte wandelte sich das Wahlrecht der Gläubigen in ein Wahlrecht für den Klerus, das Domkapitel und später jenes des Kaisers. Die „Orientierung“ beleuchtet mit dem Kirchenhistoriker Gerhard Hartmann und dem Vatikankenner und Journalisten Heiner Boberski die geschichtliche Entwicklung der Bischofswahl.

Bericht: Christoph Riedl; Länge: 6 Minuten

 

 

„Music between friends“ - Interreligiöser Dialog im Stift Altenburg

Es war ein interreligiöser Dialog der etwas anderen Art, der da dieser Tage im niederösterreichischen Stift Altenburg über die Bühne ging – ein musikalischer Dialog mit prominenter Besetzung: Abtprimas Notker Wolf (Querflöte), Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg (Gesang), der evangelische Bischof Michael Bünker (Schlagzeug) und die Altenburger Sängerknaben. Unter dem Motto „Shalom! Music between friends“  wurden altbekannte Gospelsongs wie „Go down, Moses“ ebenso dargeboten wie jiddische Lieder, z.B. „As der Rebbe lacht“. Dass der Publikumsandrang in der Stiftsbibliothek riesig war, freute schließlich auch  den Hauptorganisator des Abends, Markus Himmelbauer vom „Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Der Erlös der Veranstaltung kommt der Erhaltung des jüdischen Friedhofs in Horn zugute.

Bericht: Klaus Ther; Länge: 4 Minuten

 

 

Feuerzungen aus Rosenblüten – Pfingsten im Pantheon in Rom

Als „Geburtsstunde der Kirche“ wird Pfingsten oft bezeichnet: Am 50. Tag nach der Auferstehung Christi, so ist es in der biblischen Apostelgeschichte nachzulesen, soll der Heilige Geist in Form von Feuerzungen auf die Apostel und Jünger herabgekommen sein. Genau daran wird am kommenden Pfingstsonntag erinnert. Auch im Pantheon in Rom. Dieser einst römischen Gottheiten geweihte Tempel dient seit dem Jahr 609 als christliche Kirche. Dass der Zustrom zu Pfingsten besonders groß ist, hat mit dem rührigen Pfarrer der Kirche, Don Antonio Tedesco, zu tun. Er hat eine in Vergessenheit geratene Tradition neu belebt: Millionen von Rosenblüten lässt er auf die Gottesdienstbesucher „regnen“ – in Erinnerung an das Jahr 609, als Papst Bonifatius IV. die Pfingstmesse im Pantheon zelebrierte und bei seiner Predigt, so die Legende, ein Rosenregen „wie Feuerzungen“ auf die Gläubigen niedergegangen sein soll.

Bericht: Mathilde Schwabeneder; Länge: 2 Minuten

 

Redaktion: Norbert Steidl, Moderation: Christoph Riedl