Orientierung

ORIENTIERUNG

Sonntag, 03.06.2012,19.10 Uhr, ORF III

 

Bangladesch: Ureinwohner kämpfen für ihre Rechte

Mit einer Landfläche,  nicht einmal doppelt so groß wie Österreich, und einer Einwohnerzahl von rund 160 Millionen Menschen zählt das asiatische Land Bangladesch zu den bevölkerungsreichsten Staaten der Erde. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung sind Muslime. Die religiöse Minderheit - Hindus, Christen, Buddhisten und Animisten – ist vor allem in einer Region zu Hause: in den Chittagong Hill Tracts. Umkämpft war dieses Gebiet über Jahrzehnte hinweg. Und auch derzeit ist wenig Erfreuliches aus diesem Teil Bangladeschs zu vermelden: Seit die Regierung dort verstärkt landlose Bengalen – fast ausschließlich Muslime – ansiedelt, gerät das bislang weitgehend friedliche Miteinander der Urbevölkerung in den Chittagong Hill Tracts aus dem Gleichgewicht.

 

Bericht: Marion Mayer-Hohdahl; Länge: 7 Minuten

 

 

Nigeria I: Wie ein ausgewanderter Priester seiner Heimatgemeinde hilft

Seit Monaten gerät der westafrikanische Staat Nigeria immer wieder in die Schlagzeilen: Die radikal-islamistische Boko-Haram-Bewegung terrorisiert den Norden des Landes mit blutigen Anschlägen, vor allem auf Kirchen. Im mehrheitlich christlichen Süden ist es deutlich ruhiger. Doch die meisten Menschen sind bitterarm: Es mangelt an Arbeit, Bildung und Krankenversorgung. Weil Korruption und Misswirtschaft blühen, müssen im erdölreichen Nigeria rund 60 Prozent der Bevölkerung mit umgerechnet einem US-Dollar ihr Auskommen finden. Genau solchen Menschen versucht der katholische Priester Remigius Orjiukwu zu helfen. Er, in Nigeria geboren, ist vor 16 Jahren nach Innsbruck gekommen, hat Philosophie und Theologie studiert und ist mittlerweile in Deutschland als Pfarrer tätig. Seine Heimatgemeinde in Nigeria besucht er regelmäßig. Mit seinem Projekt „Hilfe für Ammanachi“ sorgt er für Arbeit und Ausbildung. Vor elf Jahren wurde mit Spenden aus Tirol eine Bäckerei gebaut. Es folgte eine Schneiderei. Nun soll ein Krankenhaus errichtet werden. Und auch eine musische Seite hat der umtriebige Priester: Er spielt Reggae-Musik.

 

Bericht: Sylvia Unterdorfer; Länge: 8 Minuten

 

 

Nigeria II: Religionen versprechen Heil im Diesseits

Die römisch-katholische Kirche ist die größte Religionsgemeinschaft im Süden Nigerias. Doch das könnte sich bald ändern: Die Konkurrenz – besonders durch Pfingstkirchen – ist groß. Vor allem auf das Wirken des Heiligen Geistes setzt man in diesen Kirchen. Begriffe wie Heilung, Bekehrung, Prophetie und Zungenrede spielen eine wichtige Rolle. Dass sich auch irdische Heilsversprechen wie Wohlstand und Gesundheit in die Angebotspalette so mancher dieser Kirchen mischen, betrachten Kritiker mit Sorge. So nämlich gaukle man Möglichkeiten vor, die nicht zu realisieren seien – und verleite gutgläubige Menschen dazu, erhebliche Teile ihres bescheidenen Einkommens dubiosen Predigern anzuvertrauen.

 

Bericht: Sylvia Unterdorfer; Länge: 7 Minuten

 

„Gebet ohne Religion“ – Auf den Spuren der Klezmer-Musik

„Diese Musik ist ein Gebet ohne Religion“ hat der berühmte Musiker Giora Feidmann einmal über diese ganz spezielle Musikrichtung gesagt: über die jüdische Klezmer-Musik. In der Zeit der Shoa beinahe in Vergessenheit geraten, hat Klezmer heute eine große und noch immer wachsende Fangemeinde. Einen gewissen Anteil daran hat wohl auch das österreichische Musiker-Duo Geduldig und Thimann, das ab den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts recht erfolgreich jiddische Musik populärer machte und damit auch ein großes nicht-jüdisches Publikum erreichte.

 

Bericht: Jeremy Braunsberg, Max Hödl; Länge: 7 Minuten

 

 

Redaktion: Norbert Steidl, Moderation: Günter Kaindlstorfer