|
||||
Erfüllte Zeit03. 09. 2006, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1
Norbert Greinacher Die Gemeinde, von der ich träume,
wird die Menschenfreundlichkeit Gottes, die uns in Jesus von Nazareth erschienen ist, widerspiegeln.
Ich träume von einer Gemeinde, deren Mitglieder menschlich miteinander umgehen, deren Gemeindeleiter Menschlichkeit zeigt im Umgang mit allen Mitgliedern der Gemeinde.
Ich träume von einer Gemeinde, die beispielhaft verwirklicht, wie in einer Gemeinde von Gleichen eine Leitungsaufgabe wahrgenommen, Entscheidungen gefällt, Kritik geübt und Konflikte bewältigt werden.
Ich träume von einer Gemeinde, die so etwas wie eine Kultur der Freiheit entfaltet... die Freiheit von Zwecken und Zielen und Leistungen; die Freiheit zum Spiel; die Freiheit, Kunst zu schaffen und zu erleben; die Freiheit, sich die eigene Endlichkeit und Fragwürdigkeit einzugestehen.
Es ist eine Frage von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der Kirche, ob es ihr gelingt, Konflikte in den Gemeinden zu bewältigen, oder ob emanzipatorische und kritische Bewegungen gar aus der Gemeinde hinausgedrängt werden.
Offenheit der Gemeinde ist die Vorbedingung dafür, dass sich der soziale Wandel der Gesellschaft nicht an der Gemeinde vorbei vollzieht.
Offenheit der Gemeinde bedeutet eine Respektierung der Person und des Privatbereiches des einzelnen Gemeindemitgliedes.
Ich träume von einer Gemeinde, die sich nicht satt niederlässt, sondern immer lernbereit unterwegs ist.
(Aus: „Aus der Fülle des Geistes. Impulse für eine Kirche in Bewegung“, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft der Diözesansekretariate der Cursillobewegung in Österreich)
|