Erfüllte Zeit

19. 08. 2007, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

"Über das Beten" –
Aus der chassidischen Tradition

 

„Halte dich für nichts und vergiss dich selbst völlig, wenn du betest. Und denke daran, dass du um die Göttliche Gegenwart betest. Du betrittst dann vielleicht das Universum der Gedanken, einen Bewusstseinszustand außerhalb der Zeit. Alles in diesem Reich ist dasselbe – Leben und Tod, Land und Meer [...] aber um dieses Reich zu betreten, musst du dein Ich verlassen und alle deine Sorgen vergessen.

 

Du kannst diese Stufe nicht erreichen, wenn du immer noch an den physischen, weltlichen Dingen hängst, denn das bedeutet, dass du mit der Teilung zwischen Gut und Böse, dem in den sieben Tagen der Schöpfung mitentstandenen Dualismus, in Verbindung steht. Wie kannst du dann erwarten, dich dem Reich zu nähern, wo die absolute Einheit herrscht?

 

Wenn du außerdem dich selbst als „etwas“ betrachtest und zu Ihm um deine Bedürfnisse betest, kann Gott sich Selbst nicht in dich einkleiden. Gott ist unendlich und kann in keiner Art von Gefäß gehalten werden, außer man hat es in nichts aufgelöst.