Erfüllte Zeit

06. 04. 2008, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

Reinhold Schneider

„Vater unser, der Du bist im Himmel, Dein Wesen verändert sich nicht. Hier unten aber verwandelt sich alles; geliebte Vermächtnisse vergangener Zeiten werden zerstört über Nacht, die Freunde werden uns entrissen, und unversehens bricht in das letzte Tal des Friedens grenzenlose Verwirrung herein. Die Mächte der Tiefe erheben sich gegen uns und nehmen fast alle Bezirke des Lebens in Besitz; Trugbilder der Wahrheit, des Rechtes schweifen umher und ziehen uns vom Rechte und von der Wahrheit fort; Hass verfälscht das Wesen des Menschen; keiner erkennt mehr Dein Spiegelbild in der Seele des anderen, und so versteht auch keiner das Wort des Bruders mehr. Die Erde meint, sich gegen den Himmel zu erheben und ihre eigene Ordnung schaffen zu können; so werden die Beziehungen zwischen allen Wesen und Dingen verrückt; es ist keine Kraft mehr da, die sie von oben trägt. Und die Dinge der Erde suchen sich an sich selbst zu befestigen und stürzen immer tiefer. (…) Die Welt ist uns fremd geworden. Aber wir sind Deine Kinder in dieser fremden Welt und wollen uns als solche bewähren. Alles andere steht bei Dir.“