Erfüllte Zeit

09. 11. 2008, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

 

 

Redaktion und Moderation: Martin Gross

 

 

 

"Die Vertreibung der Händler aus dem Tempel" (Johannes 2, 13 - 22)

>>Kommentar: Wolfgang Langer, Religionspädagoge aus Perchtoldsdorf bei Wien

 

 

70 Jahre Pastoralamt

Das Pastoralamt der Erzdiözese Wien begeht heuer den 70. Jahrestag seiner Gründung.

Es war die erste Institution dieser Art weltweit - und sollte in der schweren Zeit nach dem so genannten "Anschluss" 1938 neue Wege der Seelsorge eröffnen, nachdem die Nazis kirchliches Leben weitestgehend unterbunden hatten.

"Bewährtes fördern und entwickeln - Neues entdecken und entwickeln": So lautet das Motto des Pastoralamts, das gerade in der Großstadt Wien neue Strategien sucht - wo der Bevölkerungsanteil der Katholiken längst unter 50 Prozent gesunken ist.

Markus Veinfurter berichtet.

 

 

70 Jahre November-Pogrome

Genau heute vor 70 Jahren gingen während der beschönigend "Reichskristallnacht" genannten Pogrome alle 14 Wiener Synagogen und 51 Bethäuser in Flammen auf. Auch in anderen Städten in Österreich und Deutschland brannten die jüdischen Gotteshäuser.

Österreichweit finden angesichts der Ereignisse von vor 70 Jahren zahlreiche Veranstaltungen statt, in denen unter anderem auch die kirchliche Mitschuld am Antisemitismus thematisiert wird. Im Zentrum der Gedenkveranstaltungen steht ein ökumenischer Gottesdienst heute um 17.00 Uhr in der Wiener Ruprechtskirche. Kardinal Christoph Schönborn, der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker und der griechisch-orthodoxe Metropolit von Austria, Michael Staikos, werden den Gottesdienst leiten. Im Anschluss daran findet ein Schweigegang zum Mahnmal auf dem Wiener Judenplatz statt.

Die drei Bischöfe nehmen anschließend an einer Gedenkfeier im Wiener jüdischen Stadttempel teil.

 

 

Buchtipp:

Ihre Namen sind bekannt - doch von der konfessionellen Zugehörigkeit der Wienerinnen und Wiener, die das Leben der Stadt in den letzten Jahrhunderten geprägt haben, ist oft wenig bekannt. Wie viele von ihnen waren evangelisch? Dieser Frage geht das Buch "Evangelisches Wien - Vom Christbaum bis zur Ringstraße" (Picus-Verlag) nach, das vergangene Woche im Albert Schweitzer Haus präsentiert wurde. Die Autoren Monika Salzer und Peter Karner haben darin knapp 800 Biographien von bedeutenden Wiener Protestanten zusammengestellt.

Gestaltung: Kenny Lang

 

 

Bischofssynode in Rom

Eine Bischofssynode ist ein Gremium der römisch-katholischen Kirche, eingerichtet 1965 von Papst Paul VI. Diese unregelmäßig einberufene Versammlung von Bischöfen aus aller Welt hat das Ziel, die Beziehungen zwischen Papst und Weltepiskopat zu intensivieren und über allgemeine kirchliche Themen zu diskutieren. Kürzlich ging in Rom eine Bischofssynode, die unter dem Titel "Das Wort Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche" gestanden war, zu Ende. Der einzige Vertreter aus Österreich war der St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried. Wie läuft so eine Weltbischofssynode ab? Wie verständigt man sich untereinander in diesem Sprachenwirrwarr, bei über 250 Bischöfen aus aller Welt? Wie bekommt man Ereignisse am Rande der Veranstaltung mit? Private Eindrücke eines Weihbischofs, eingeholt von Roberto Talotta.

 

 

Musikliste:

 

Cornelia Horak und Gabriele Sima: "Credo" von Joseph Haydn

 

Wienland Meinhold: "Präludium und Fuge e-moll", BWV 533 von Johann Sebastian Bach

 

Gertraud Schmid und Julia Bernheimer: "Sanctus" von Antonin Dvorak

 

Kammerchor Stuttgart und Musica Fiata Köln unter der Leitung von Frieder Bernius: "Singet dem Herrn ein neues Lied", SWV 35 von Heinrich Schütz

 

Jane Armstrong und Alison Gough: "Agnus Dei I & II" von Palestrina

 

Take 6: "Mary"