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Erfüllte Zeit17. 10. 2010, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1
Redaktion: Martin Gross Moderation: Brigitte Krautgartner
"Das Gleichnis vom gottlosen Richter und der Witwe" (Lukas 18, 1 - 8) >>Kommentar: Wolfgang Langer. Er ist emeritierter Professor für Religionspädagogik und Seelsorger im niederösterreichischen Perchtoldsdorf. Dort wird er heute in der Messe auch seine Predigt über dieses Lukas-Gleichnis halten.
70 Jahre
Theologische Kurse in Wien
Mit den klassischen Bibelpassagen, die auch in den Gottesdiensten
immer wieder zu hören sind, sind gläubige Katholikinnen und
Katholiken in der Regel gut vertraut. Doch: Wann ist die Bibel eigentlich
entstanden? In welchem Verhältnis stehen die einzelnen Abschnitte
zueinander? Wo greift etwa Jesus Worte längst verstorbender
Propheten auf - wo werden ihm diese in den Mund gelegt - und welche
ganz konkreten Absichten sind wohl dahinter gestanden? Wer Fragen wie diesen nachgehen möchte,
muss nicht unbedingt Theologie studieren. Einschlägiges Fachwissen
vermitteln auch die Theologischen Kurse, die von der Erzdiözese Wien
angeboten werden. Derzeit feiert man das 70-Jahr-Jubiläum dieser
Bildungsinitiative, die übrigens zehn Jahre später durch das Angebot
eines Fernkurses ergänzt wurde.
Sandra Szabo berichtet über jüngste Entwicklungen und neue
Kursangebote.
"Meine zwei Leben"
Es ist ein ganz schlichter Satz: Jede Nacht, bevor ich die Augen zu
mache, bete ich zu Gott und bitte ihn, auf meine verlorene Familie
aufzupassen. Er steht am Ende des Buches "Meine zwei
Leben" von Lotte Weiss, das jetzt auch auf Deutsch erhältlich ist.
Und auch den Titel erklärt die Autorin mit einfachen,
unmissverständlichen Worten: "Ich hatte zwei Leben. Mein erstes
Leben begann im November 1923 und endete im März 1942. Ich hörte
auf, ein Mensch zu sein, eine Person mit einem Namen, mit einer
Zukunft. Stattdessen wurde ich eine Nummer - 2065." Lotte Weiss hat
als einzige ihrer achtköpfigen jüdischen Familie sechs
Konzentrationslager überlebt - sie selbst betrachtet das als Wunder. Ihr zweites Leben, das sie nach der
Befreiung im Jahr 1945 begonnen hat, ist dennoch alles andere als
trostlos verlaufen. Zwei Kinder hat sie heute, sechs Enkelkinder -
und trotz ihres hohen Alters wird sie nicht müde, von ihren
Erfahrungen zu berichten - um Aufklärungsarbeit für kommende
Generationen zu leisten. Gestaltung:
Alexandra
Mantler-Felnhofer Buchtipp: Lotte Weiss "Meine zwei Leben",
LIT-Verlag >>Österreichisch-Südpazifische Gesellschaft
Die
Karmelitinnen von Maria Jeutendorf
Vor kurzem haben sie das 25-Jahr-Jubiläum ihres Klosters gefeiert -
die zwölf Karmelitinnen der kleinen niederösterreichischen Ortschaft
Maria Jeutendorf nahe Herzogenburg. Und vorgestern haben sie den
Ehrentag ihrer Gründerin Teresa von Avila begangen - ihr Fest fällt
im kirchlichen Heiligenkalender auf den 15. Oktober. Im 16. Jahrhundert hat sie gelebt, die
bekannte spanische Mystikerin, die übrigens jüdische Wurzeln hatte.
Die Ordensregel, die sie verfasst hat, wird gern als besonders
streng bezeichnet - ruft sie doch die Schwestern zu einem Leben in
Abgeschiedenheit und Gebet auf. Doch Teresa hatte auch ihre weltlichen
Seiten - Felipe Sega, zu Teresas Zeit päpstlicher Nuntius, nannte
sie gar ein "herumvagabundierendes Weib". Warum sie - tatsächlich -
viel unterwegs war und wie Karmelitinnen ihr Erbe heute pflegen hat
Maria Harmer im Karmel von
Maria Jeutendorf in Erfahrung gebracht.
Gebet der Theresa von Avila
Auf den Alltag einer ganz normalen Frau bezieht sich das
>>Gebet der heiligen Teresa
von Avila. Nicht von extatischen mystischen Erlebnissen schreibt sie
da, nicht von ihrer berühmten Seelenburg sondern von den - scheinbar
- banalen Aspekten des Lebens, bis hin zur Hausarbeit. Auch die Ordensmanagerin Teresa hat
ihre Erfahrungen damit gemacht - ebenso wie zahllose heutige Frauen,
und - zum Teil - auch Männer, auf die jeweils nach dem Beruf die
Arbeit zu Hause wartet.
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