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Erfüllte Zeit15. 05. 2011, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1
"Der gute Hirt als Gegenbild zu Dieben und Räubern" (Johannes 10, 1 - 10) >>Kommentar: Markus Schlagnitweit, oberösterreichischer Hochschulseelsorger.
Klöster und Stifte sind nicht nur Orte der Besinnung, des Gebetes und der Meditation sondern immer mehr auch Zentren der Wirtschaft - und des Tourismus. Immer mehr Menschen suchen Erholung in Klöstern. Dies nicht zuletzt, weil es neben Gebet, Meditation und künstlerischen Aktivitäten auch zahlreiche Gesundheitsangebote gibt. Die Vereinigung „Klösterreich", in der 21 Ordenshäuser zusammengeschlossen sind, forciert seit Jahren diese Form der Gastfreundschaft. Das jüngste Mitglied des Netzwerks ist das oberösterreichische Stift Schlägl mit der einzigen österreichischen Stiftsbrauerei. Schlägl und das Kneipp-Haus der Marienschwestern in Bad Mühlacken, ebenfalls in Oberösterreich, haben für Journalisten ihre Pforten geöffnet - ein klösterlicher Lokalaugenschein von Roberto Talotta.
Die
"Reinen-Land-Schulen" des Buddhismus
Der Buddhismus hat viele Gesichter - und manche davon sind
hierzulande nahezu unbekannt. Etwa der Buddhismus der sogenannten
"Reinen-Land-Schulen", die auf die befreiende Kraft des Buddha-Amida
vertrauen - auch bekannt als Buddha des grenzenlosen Lichtes und des
grenzenlosen Lebens. Vor allem in Japan ist diese religiöse
Tradition stark. Hingabe, Gnade und eine kompromisslose Suche nach
Befreiung spielen darin eine zentrale Rolle. Der renommierte
evangelische Theologe Karl Barth hat daraus gar weitgehende
Übereinstimmungen mit dem protestantischen Christentum abgeleitet. Und es ist auch ein evangelischer
Theologe - Gerhard Marcel Martin nämlich - der jetzt ein Buch über
den Buddhismus des Reinen Landes vorgelegt hat. Es trägt den Titel
"Buddhismus krass" (Verlag Diederichs). Gestaltung:
Ursula Baatz
Aharon
Appelfeld - ein "religiöser Anarchist" "Falls die Literatur tatsächlich
Wahrheit ist, so ist sie die religiöse Melodie, die wir verloren
haben", schreibt Aharon Appelfeld in seinem Buch "Geschichte eines
Lebens" (Rowohlt Verlag). 79 Jahre ist er heuer im Februar
geworden. Und nichts auf dem runden, freundlichen Gesicht dieses
älteren Herrn lässt erahnen, dass er Schreckliches erlebt hat. Als jüdisches Kind aus Czernowitz in
der Bukowina, ist er im Alter von acht Jahren von den Deutschen in
ein Lager in Transnistrien verschleppt worden. Doch was so vielen
nicht möglich war, ist ihm gelungen: Die Flucht nach Italien und
schließlich nach Palästina - wie es damals noch geheißen hat. Heute ist Aharon Appelfeld Professor
für Literatur an der Universität von Beer Sheba und hat zahlreiche
Romane in englischer und hebräischer Sprache veröffentlicht. Viele
von ihnen sind auch ins Deutsche übersetzt worden.
Maria Harmer hat mit dem mehrfach preisgekrönten Autor Aharon
Appelfeld während seines jüngsten Wien-Aufenthaltes gesprochen - und
das folgende Porträt eines (wie er selbst es ausdrückt) "religiösen
Anarchisten" gestaltet. Spät im Leben hat er sich dem Judentum - das
vor allem seinem Großvater wichtig war, wieder angenähert. In seiner
Kindheit hat es, wie Aharon Appelfeld berichtet, keine zentrale
Rolle gespielt.
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