Imago - Menschen, Mythen, Religionen

15.08. 2005,  0.05 – 2.00 Uhr, Radio Österreich 1

 

 

 

„Politik mit Gott machen“ – Gedanken über den Fundamentalismus

 

 

In den letzten Jahren ist das religiöse Vokabular in die Politik zurückgekehrt. Heute nennen sich zwar nicht mehr die Staatsoberhäupter „Herrscher von Gottes Gnaden “, aber sie benützen Gott und die Heiligen Schriften der abrahamitischen Religionen, um ihre Machtansprüche zu untermauern. Das geschieht nicht nur unter dem Vorzeichen des Islamismus, sondern auch unter der Devise „christliche Kreuzzüge gegen die Achse des Bösen“. Der religiöse Fundamentalismus in Israel bezieht sich dabei nur auf „Eretz Israel“, das „Gelobte Land“, während der US-amerikanische und der islamistische Fundamentalismus jeweils Ansprüche auf Weltherrschaft stellt. In Europa ist die Situation etwas anders - doch auch hier kommt plötzlich wieder Gott in die Politik – z.B., wenn das Wort Gott in der EU-Verfassung verankert werden soll. Anton Pelinka, der Politologe, Bassam Tibi, der Islamspezialist, Michael Ingber, der Judaist, Michael Ebertz, der Soziologe und Rainer Prätorius, der Verwaltungswissenschafter untersuchen das Phänomen „Politik mit Gott“.

Gestaltung: Ursula Baatz