Imago - Menschen, Mythen, Religionen

06.01. 2006,  0.08 – 2.00 Uhr, Radio Österreich 1

 

 

 

„Zeichen für den Frieden“ – Christlich-muslimische Verständigung in Villach

 

 

11000 Muslime leben in Kärnten inmitten einer durch und durch christlich geprägten Kultur. In den vergangenen Jahren ist es unübersehbar geworden, wie dringend diese beiden Religionen zueinander finden müssen. In Villach unternimmt man konkrete Schritte in diese Richtung.

 

Esad Memic wurde 1974 in Bosnien geboren und lebt seit 1994 in Villach. Er ist Mitglied des Obersten Rates der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich und predigt als Imam. Der studierte Islamwissenschafter meint: „Islam bedeutet Frieden. Radikale Prediger haben mit unserer Gemeinschaft nichts zu tun.“ Mit derartigen Aussagen hat sich Esad Memic von Fundamentalisten innerhalb seiner Religion deutlich distanziert.

 

Doch auch von christlicher Seite sind Gesten der Annäherung zu beobachten: Pfarrer Peter Deibler hat in der katholischen Dreifaltigkeitskirche einen Gottesdienst gehalten, in dem auch heilige Texte anderer Weltreligionen gelesen wurden. Die Musik stammte vom Kärntner Jazzmusiker Wolfgang Puschnig, dem aus Tunesien stammenden Dhafer Youssef und dem Inder Jatinder Thakur. Und auch der evangelische Pfarrer Jürgen Öllinger weiß von Annäherungen zwischen Christen und Muslimen zu berichten.

Gestaltung: Martin Gross und Wolfgang Slapansky