Imago - Menschen, Mythen, Religionen

06.01. 2007,  0.08 – 2.00 Uhr, Radio Österreich 1

 

 

 

„Der Islam und der Westen“ –

Fakten, Ängste, Vorurteile

 

 

"Worüber ich mir kein Urteil bilden kann, darüber lass ich mir mein Vorurteil nicht nehmen", so sprach Alfred Polgar. Die wechselseitigen Vorurteile zwischen "dem Westen" und "der islamischen Welt" reichen zurück in die Ära der Kreuzzüge und Türkenbelagerungen, sowie in die Kolonialzeit und haben konkrete Auswirkungen auf die Gegenwart.

 

Derzeit leben etwa 20 Millionen Muslime in Europa, oft in kinderreichen Parallelgesellschaften. Mit steigender Bevölkerungszahl und besonders seit dem 11. September 2001 wachsen auch europaweit Angst und Unverständnis.

 

"Den Islam" prinzipiell als einen monolithischen Block und nicht in seiner kulturellen Vielfalt zu sehen, ist  e i n e Quelle für Vorurteile. In den islamischen Ländern wiederum entstand durch die kränkende Kolonialherrschaft und durch wirtschaftliche und politische Abhängigkeiten ein tief begründetes Gefühl von Unterlegenheit. Die gängige Politik der USA und das wenig taktvolle Auftreten westlicher Touristen in islamischen Ländern lassen anderseits in diesen Staaten oft ein falsches Bild des „Westens“ entstehen und nähren Vorurteile auf islamischer Seite. Mehr Wissen um die Religion und Kultur des jeweils anderen könnten helfen, diese Vorurteile aus dem Weg zu räumen.

 

Maria Harmer hat mit hochkarätigen Experten, wie Udo Steinbach, Peter Heine, Omar Al Rawi, Katajun Amirpur, Mina Ahadi und anderen bei einem Symposium der Kreisky-Stiftung in Wien über Fakten, Ängste und Vorurteile in islamischen Ländern und in der westlichen Welt gesprochen.

 

 

Buchtipp:

 

Sir Peter Ustinov Institut (Hg.) "Der Westen und die islamische Welt. Fakten und Vorurteile", Studienreihe Konfliktforschung Bd. 19