Logos - Theologie und Leben

Samstag, 19. 11. 2005, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm "Österreich 1"

 

 

Gott und das Leid“

Wie der Glaube bei Krankheit, Tod und Unfällen helfen kann

 

 

 „Es ist besser für Gott, wenn man nicht an ihn glaubt“ – das sagt Albert Camus angesichts der Erfahrung von Leid und Tod. Das Leid war immer der „Fels des Atheismus“. Denn wie kann ein als allmächtig gedachter Gott, der angeblich eine gute Schöpfung ins Werk gesetzt hat, das Leid unschuldiger Menschen zulassen? Und so folgern manche: Entweder Gott ist allmächtig, dann ist er nicht gut. Oder er ist nicht gut und allmächtig, dann ist er sowieso irrelevant. 

 

Angesichts des Leides stellt sich die Frage nach dem Sinn und gleichzeitig verstummt angesichts des Leids jede erklärende Antwort. Leid an sich ist sinnlos. Klar muss allerdings auch gesagt werden: Es ist urbiblische Botschaft, dass Gott weder das Leid schickt noch das Leid will. Man kann daher nicht von einem Sinn des Leidens sprechen, sondern von einem Sinn im Leiden und trotz des Leidens. Auch das Leben Jesu war eine Leidensgeschichte, aber Jesus hat das Leiden nie bewusst gesucht und gepriesen, sondern er hat das Leid im Kampf gegen das Leid in kauf genommen. Nur dieses Leid ist akzeptabel. Aber das darf nie zu einer Leidverliebtheit führen. Wie also leben mit eigenem und fremden Leid?    

Gestaltung: Johannes Kaup