Logos - Theologie und Leben
Samstag, 11. 03. 2006, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1
„Der Streit um das
gelobte Land“ - Religion
und Menschenrechte im Nahost-Konflikt
Der Streit um das „gelobte Land“ Israel-Palästina ist nur vordergründig
ein politisches Problem. In seiner Tiefenschicht wird er von
fundamentalistisch-religiösen Überzeugungen gespeist und das führt
zu einem Fortdauern des Konflikts. Wie sich die westliche Welt in
diesem Streit verhält ist für die islamische Welt ein Gradmesser
der Glaubwürdigkeit ihrer Ideale. Seit 1967 ist das
Westjordanland von Israel besetzt. Völkerrechtswidrig und
entgegen zahlreichen UNO-Resolutionen wird die Westbank weiter von jüdischen
Siedlern besiedelt. Geschätzte 14.000 Juden zogen 2005 in die
Westbank. Zum Vergleich: 8.500 jüdische Siedler mussten Gaza
verlassen. In Israels jüdischen Westbank-Kolonien entstehen derzeit
rund 4.000 neue Wohnhäuser.
Die religiösen Überzeugungen, die den Brennstoff für diesen Konflikt
liefern, sind sehr stark mit einer göttlichen „Erwählungsideologie“
verbunden, die sich über andere stellt. Aber kann der Gedanke eines
„Bundes Gottes“ mit den Menschen sich heute noch exklusiv
auf eine Menschengruppe beschränken und politikbestimmend sein?
Sollte nicht gerade eine authentisch praktizierte Religion die
Menschenwürde und die Rechte der jeweils anderen in besonderer
Weise achten? Steckt nicht gerade in der Gottesbeziehung die Aufgabe
Frieden und Gerechtigkeit jenseits von Gruppenegoismen zu schaffen?
Theologen, Politologen und Friedensaktivisten aus dem Judentum, Christentum
und dem Islam geben darüber Auskunft.
Gestaltung: Johannes Kaup
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