Logos - Theologie und Leben

Samstag, 15. 07. 2006, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1

 

 

„Franziskus, der indische Heilige“  – Spuren franziskanischer Spiritualität in den Weltreligionen

 

 

Franz von Assisi ist nicht irgendein christlicher Heiliger. Franziskus hat die christliche Bettelmönchs-Tradition begründet und sie zum Bestandteil der Kirchen- und Sozialgeschichte gemacht. Die franziskanische Lebensweise war gekennzeichnet durch Nächstenliebe, Armut, umherwandernde Heimatlosigkeit und geistliche Freude. Schon zu Lebzeiten begannen breite Volksschichten Franziskus als Heiligen zu verehren.

 

Auch unter den Hindus ist Franziskus der bekannteste christliche Heilige. Obwohl Einzelheiten seiner Christus-Nachfolge in Indien wenig bekannt waren, genügten einige elementare Lebensinformationen, um Franziskus besonders zu schätzen und ihn in die spirituellen Vorstellungen der hinduistischen, buddhistischen und jainistischen Wandermönche zu integrieren.

 

„Franziskus würde seine Ideale heute bei den Bettelmönchen der großen Weltreligionen wieder erkennen“, das sagt der im ostindischen Shantiniketan lehrende Religionswissenschafter und Übersetzer Martin Kämpchen. Er zeigt auf, in welch erstaunlicher Fülle Übereinstimmungen und Berührungspunkte zu den Lebensgeschichten indischer Heiliger bestehen. Die Heiligen in den Weltreligionen sind sich - seiner Ansicht nach - näher als die Weltreligionen selbst. 

Gestaltung: Johannes Kaup

 

 

Literaturliste 

 

Rabindranath Tagore, Das Goldene Boot, Hrsg und übersetzt von Martin Kämpchen, Winkler Weltliteratur 2005

 

Martin Kämpchen, Franziskus lebt überall. Seine Spuren in den Weltreligionen, Echter Verlag 2002 

 

Martin Kämpchen, Dialog der Kulturen. Eine interreligiöse Perspektive, Nordhausen Verlag 2006

 

Martin Kämpchen, Gandhi für gestresste, Hrsg.v. M. Kämpchen, Insel 2005

 

Rabindranath Tagore, Liebesgedichte. Hrsg. und übersetzt von M.Kämpchen, Insel 2005