Logos - Theologie und Leben
Samstag, 22. 07. 2006, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1
„Welthungrig und
kosmos-fromm“ – Rabindranath Tagores und seine universalistische
Spiritualität
In den Zwanziger und Dreißiger
Jahren des 20.Jahrhunderts war der indische Dichter und
Universalgelehrte Rabindranath Tagore in Europa eine Kultfigur. Für
seinen Gedichtband „Gitanjali“ (Liedopfer) erhielt Tagore 1913 als
erster Schriftsteller außerhalb des westlichen Kulturkreises den
Nobelpreis für Literatur. Tagore gilt seitdem als Figur der
Weltliteratur und wurde mit Dante und Goethe verglichen. Weltweit
wurde er auf seinen zahlreichen Auslandsreisen gefeiert und geehrt.
Man sah in dem Freund und Förderer Mahatma Gandhis einen Vorkämpfer
für politische und religiöse Toleranz und den Verkünder eines
erneuerten spirituellen Lebens.
Obwohl sich Tagore als gläubiger
Hindu verstand, lehnte er Bilderverehrung, kultische Verehrung
Heiliger, die Praxis der Tieropferung und Tempelbesuche ab. In
gewisser Weise näherte er sich in seiner „Religion eines Künstlers“
(Tagore) einem christlichen Gottesverständnis an. Tagore sah Gott
im Alltag wirken, er sah ihn in den Armen und Gottesdienst war für
ihn tätige Solidarität in Gemeinschaft mit den Armen.
Der in der westbengalischen
Universitätsstadt Shantiniketan lebende Martin Kämpchen ist
Übersetzer des Gesamtwerks Rabindranath Tagores. An zahlreichen
literarischen Beispielen gibt er Einblick in die heute hochaktuelle
Spiritualität des großen Universalgelehrten Rabindranath Tagore.
Gestaltung:
Johannes Kaup
>>Rabindranath
Tagore biography, pictures & further links
Literaturliste
Rabindranath
Tagore, Das Goldene Boot, Hrsg und übersetzt von Martin Kämpchen,
Winkler Weltliteratur 2005
Martin
Kämpchen, Franziskus lebt überall. Seine Spuren in den
Weltreligionen, Echter Verlag 2002
Martin
Kämpchen, Dialog der Kulturen. Eine interreligiöse Perspektive,
Nordhausen Verlag 2006
Martin
Kämpchen, Gandhi für gestresste, Hrsg.v. M. Kämpchen, Insel 2005
Rabindranath
Tagore, Liebesgedichte. Hrsg. und übersetzt von M.Kämpchen, Insel
2005
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