Logos - Theologie und Leben
Samstag, 21. 10. 2006, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1
„Für Gott und
Vaterland?“ - Militärseelsorge in Österreich
„Wer als Soldat
im Dienst des Vaterlandes steht, betrachte sich als Diener der
Sicherheit und der Freiheit der Völker. Indem er diese Aufgabe recht
erfüllt, trägt er wahrhaft zur Festigung des Friedens bei.“ So steht
es in den Leitlinien der katholischen Militärseelsorge. Die Eigenart
und spezielle Anforderung des militärischen Dienstes wirft besondere
Lebens- und Gewissensfragen auf. Zu deren Bewältigung bieten die
Militärseelsorger die Botschaft des Glaubens und die seelsorgliche
persönliche Hilfe an. Militärseelsorger haben ihren Auftrag von den
Kirchen und üben ihre Tätigkeit im eigenen Verantwortungsbereich und
als Teil der kirchlichen Gesamtarbeit aus. Aus Gründen der Tradition
der österreichischen Militärseelsorge sind Militärseelsorger zwar in
der militärischen Struktur eingegliedert, unterstehen aber in
kirchlichen Belangen dem Militärbischof. Militärseelsorger kümmern
sich um die Soldaten in den Kasernen Österreichs, aber auch dort, wo
österreichische Truppen im internationalen Einsatz sind.
Die
Militärseelsorge hat eine Jahrhunderte lange Tradition. Schon seit
dem Mittelalter finden sich Spuren, dass im Krieg den Heeren
Priester zugeteilt waren. Unter Vorsitz des heiligen Bonifaz, des
Erzbischofs von Mainz, fand das erste deutsche Nationalkonzil statt,
das den Geistlichen die Teilnahme an Kriegen und das Tragen von
Waffen verbot, mit Ausnahme jener Priester, die das Heer
begleiteten, um für die Soldaten das Messopfer zu feiern.
Heuer feiert die
katholische Militärseelsorge im österreichischen Bundesheer ihr
50-Jahr-Jubiläum. Nicht nur die katholische Kirche hat eigene
Militärseelsorger. Auch die evangelischen Kirchen kümmern sich um
die Soldaten. Daneben gibt es in Österreich auch eine spezielle
muslimische und eine jüdische Militärseelsorge.
Gestaltung:
Wolfgang Slapansky
>> Katholische
Militärseelsorge Österreich
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