Logos - Theologie und Leben
Samstag, 28. 10. 2006, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1
„Der Diener der Diener Gottes“ –
Das Papsttum als Zeichen der Einheit und Last der Ökumene
„Servus Servorum Dei“ – „Diener der
Diener Gottes“: So nennen sich die Päpste seit Gregor dem Großen im
sechsten Jahrhundert. In der Geschichte sind sie diesem Titel nicht
immer gerecht geworden, und auch in der Forschung wurde das „Petrusamt“
oft ganz anders interpretiert. Doch Paul VI. hat die päpstliche
Krone, die Tiara, als Zeichen der Macht abgelegt, und die Theologie
betont heute viel stärker den „Petrusdienst“ als Zeichen der Einheit
aller Christen.
Mit dem Ersten Vatikanischen Konzil
1870 hatte das Papsttum den Höhepunkt seiner geistlichen
Machtentfaltung erreicht: Die Unfehlbarkeit in Fragen der Sitten und
des Glaubens und der Jurisdiktionsprimat über die gesamte Kirche
wurden als verbindliche Glaubenswahrheiten festgelegt.
Spätestens seit der Enzyklika „Ut
unum sint“ aus dem Jahr 1995 ist die Debatte über das Papstamt
wieder eröffnet: Johannes Paul II. hatte in diesem Rundschreiben
zum Nachdenken über das Papstamt eingeladen – und offen
eingestanden, dass die konkrete Ausformung seines Amtes heute das
größte Hindernis auf dem Weg zur Einheit aller Christen darstelle.
Im katholischen Bereich hat die
Wahl von Benedikt XVI. im vergangenen Jahr wieder zu Diskussionen
über das Amt an sich geführt.
Gestaltung:
Markus Veinfurter
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