Logos - Theologie und Leben
Samstag, 23. 12. 2006, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1
„Mit
Leib und Seele“ –
Brasilien-Bischof Erwin Kräutler und sein
lebensgefährlicher Einsatz für Gerechtigkeit
Er setzt sich ein für die Entrechteten, die Ausgebeuteten, die Armen
und die Heimatlosen in Brasilien: Bischof Erwin Kräutler aus
Vorarlberg. Er lebt gefährlich, nämlich permanent lebensgefährlich,
denn er ist den Mächtigen, Gierigen, Skrupellosen aber
Einflussreichen schon lange ein Dorn im Auge. Und das kann in einem
Land mit 184 Millionen Einwohnern, viele in ärgster Armut, und mit
höchster Mordrate letal enden. Doch Dom Erwin ist weiterhin
unerschrocken und meint: „Wenn einer sagt, die Befreiungstheologie
hat ausgedient, dann hat sein Christentum ausgedient.“
Im Juli 2007 wird Erwin Kräutler 68 Jahre alt und ist dabei kein
bisschen müde. Er spricht sich für eine Agrarreform und gegen die
skrupellose Abholzung der Regenwälder aus. Kräutler stammt aus
Koblach in Vorarlberg. Seit mehr als zwanzig Jahren lebt und
arbeitet er in Brasilien. 1981 wurde
er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof und Leiter der Prälatur
Xingu im brasilianischen Amazonas-Gebiet, der flächenmäßig größten
Diözese im Lande, viermal so groß wie Österreich, ernannt.
Wegen seines Einsatzes für die Unterprivilegierten wurde er immer
wieder mit dem Tod bedroht und 1983 von der Militärpolizei
misshandelt. 1987 überlebte er nur knapp einen inszenierten
Autounfall. Derzeit zelebriert er nicht selten unter Polizeischutz.
Erwin Kräutler kommt immer wieder in sein Heimatland Österreich, um
hierzulande auf die unvorstellbaren Probleme und Ungerechtigkeiten
Lateinamerikas aufmerksam zu machen. Erst kürzlich war er für
mehrere Tage in Kärnten unterwegs.
Sandra Szabo konnte ihn
begleiten und widmet diese Sendung dem unerschrockenen Kirchenmann.
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