Logos - Theologie und Leben
Samstag, 27. 01. 2007, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1
„Die kleinen Brüder - Ordo fratrum
minorum“ - Die Franziskaner, ihre Regeln, ihr Leben, ihr Wirken in
der Welt von heute
„Wie eine Sonne ging er in der Welt auf“, so
beschrieb der Italiener Dante Alighieri den Giovanni Bernadone aus
Assisi, der als Franceso eine der bedeutendsten Gestalten der Kirche
des Mittelalters werden sollte. Leben und Wirken des schon zwei
Jahre nach seinem Tod (1226) heilig Gesprochenen reichen auch in
unsere Zeit hinein.
Weltweit leben heute 16.000 Franziskaner in
mehr als 100 Ländern. Jeder Bruder ist Missionar, egal wo er lebt
und wirkt. So verstehen sich die Brüder heute: Global denken und
lokal handeln.
Wer Franziskus begegnet, der kann
vordergründig leicht ins Schwärmen kommen. Als tierlieber
Umweltschützer ist der Heilige aus Assisi, samt der Heiligen Clara,
bis heute populär. Franco Zeffirelli hat ihm mit „Bruder Sonne,
Schwester Mond“ ein filmisches Denkmal gesetzt, das an der Grenze
zum malerischen Kitsch schrammt. Welche politische Sprengkraft seine
Botschaft der radikalen Armut birgt, wird darüber oft vergessen.
Diesen Aspekt hat Umberto Eco in seinem Monumentalwerk „Der Name der
Rose“ eindrucksvoll abgehandelt.
Die heutigen Franziskaner gingen aus einer
Bewegung hervor, deren erste Gruppen etwa zur Mitte des
14.Jahrhunderts in Italien entstanden aber auch schon bald in
Spanien und Frankreich auftraten. In Österreich gibt es heutzutage
zwei Provinzen, in Innsbruck und in Wien, die etwas mehr als 60
Mönche einschließen. „Franziskaner im Dialog mit anderen Kulturen“
lautete das Motto eines Symposiums im Grazer Franziskanerkloster.
Dabei wurde auch des 550.Todestages des Franziskanermönchs Johannes
von Capestrano (1386-1456) gedacht. Der ebenfalls Heilige war für
die Entwicklung des Ordens in Österreich von besonderer Bedeutung.
Gestaltung:
Markus Veinfurter
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