Logos - Theologie und Leben

Samstag, 02. 06. 2007, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1

 

 

„Versöhnung und Olivenbäume“ – Die orthodoxe Akademie auf Kreta

 

 

Sie ist die größte aller griechischen Inseln im östlichen Mittelmeer: Kreta. Mehr als 8000 Quadratkilometer groß, ist Kreta seit dem 6. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung kontinuierlich besiedelt: Die  bronzezeitliche minoische Hochkultur strahlte in den gesamten Mittelmeerraum aus. Kreta war von Knossos aus bis in die mykenische Zeit kultureller Mittelpunkt der Ägäis. Römer, Sarazenen, Byzantiner, Venezianer und  Osmanen haben ihre Spuren hinterlassen.

 

Kreta ist heute nicht nur ein Ferienziel allerersten Ranges, sondern auch Sitz einer der weltbekannten Orthodoxen Akademien.

 

Gelegen im idyllischen Fischerdörfchen Kolimbari, in unmittelbarer Nähe eines Klosters, 22 Kilometer von der nordkretischen Stadt Chania entfernt, wurde das Haus 1968 eröffnet, noch während der Zeit der griechischen Militärdiktatur.  „Gerade wenn ein Volk zu schweigen hat, muss seine Kirche sprechen“, erklärt der Mitbegründer und Direktor Prof. Alexandros Papaderos in LOGOS. Er hatte als Kind zur Zeit des zweiten Weltkrieges massiv unter der deutschen Besatzung auf Kreta zu leiden.

Die Akademiegründung 1968 war auch als Zeichen der Reue und Geste der Versöhnung zu verstehen. An  einem Ort, der eng  mit der Schlacht um Kreta (1941) verbunden ist, die zahlreiche einheimische Opfern gefordert hat.

 

Die Evangelische Kirche in Deutschland hat durch finanzielle Unterstützung ganz wesentlich den Bau ermöglicht.

 

Soziale Themen, Fragen der Ökumene aber auch der Bioethik werden heutzutage an diesem geschichtsträchtigen Ort diskutiert. Kardinal Ratzinger, jetzt Papst Benedikt XVI., war ebenso als Gastvortragender präsent wie der  US-amerikanische Astrophysiker Stephen Hawking.

 

Brigitte Krautgartner hat die Orthodoxe Akademie auf Kreta besucht und für die Reihe LOGOS ein Porträt der Einrichtung und ihrer Menschen gestaltet.

 

>>Das Fischerdorf Kolimbari

>>Orthodoxe Akademie

>>Kazantzakis-Museum

>>Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel