Logos - Theologie und Leben
Samstag, 07. 07. 2007, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1
„Die Kraft des Verzeihens“ - Gedanken von Kardinal Christoph
Schönborn zu William Shakespeares „Maß für Maß“
Schon im Titel von William
Shakespeares „Komödie“ spiegelt sich ein Zitat aus der Bergpredigt:
„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet – denn nach dem
Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt
werden.“ Anlässlich der Premiere von „Maß für Maß“ sprach daher
Kardinal Christoph Schönborn auf der Bühne des Wiener Burgtheaters
über die Kraft des Verzeihens und über die Gnade.
Inhaltlich geht es in dem 400 Jahre
alten Stück im Grund um Sexualität – vor und außerhalb der Ehe. Der
Theologe spricht von „Luxuria“, einer der sieben so genannten
„Todsünden“, oft mit „Wollust“ übersetzt. Shakespeare nennt es „lechery“.
Schönborn erteilte bei seiner Premiere auf der Bühne des „Hauses am
Ring“ allzu rigorosen Haltungen eine klare Abfuhr: „Ein Übermaß an
Stränge führt nur zu einem Übermaß an Heuchelei“. Schönborn betonte
hingegen das „richtige Maß“ und die „Ausgewogenheit“ als alte
katholische Standpunkte, an die sich die Kirche freilich nicht immer
gehalten habe.
Gestaltung:
Markus Veinfurter
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