Logos - Theologie und Leben

Samstag, 01. 09. 2007, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1

 

 

„Päpste in Österreich” – Von Pius VI. bis Benedikt XVI.

 

 

Vor 225 Jahren hat Papst Pius VI. Österreich besucht. Dies war nicht der erste Besuch eines Pontifex in Österreich. Häufig fuhren Päpste von Italien nach Deutschland, und dabei wählten sie zumeist die Alpenüberquerung in Tirol. Doch war der Besuch von Pius VI. etwas Besonderes. Im späten 18. Jahrhundert, im Josefinismus, kam es zu erheblichen Streitigkeiten zwischen dem österreichischen Kaiser und dem Vatikan. Die Klosteraufhebungen und andere Eingriffe Josefs II. in das kirchliche Leben veranlassten Papst Pius VI., direkt bei Josef. II. vorzusprechen.

 

Am 22. März 1782 traf der Papst in Wien ein, die Verhandlungen zwischen Papst und Kaiser verliefen aber nicht so, wie es sich der Papst wünschte: Der Kaiser blieb hart, vor allem in Sachen Toleranz, Zensur, Klerusausbildung, Ehedispense und Ordensbesitz.  

 

Am 22. April 1782 verließ der Papst  Wien, was Josef II. mit einem Seufzer der Erleichterung quittiert haben soll.

 

Dem so genannten Josefinismus wurde erst mit dem Konkordat von 1855 ein Ende gesetzt.  Es sollte mehr als 200 Jahre dauern, dass nach Pius VI. wieder ein Papst Österreich besuchte.

 

1983 war es Johannes Paul II., der zum Unterschied von Pius VI. von Staat und Gläubigen euphorisch begrüßt wurde. Insgesamt war Johannes Paul II. drei Mal in Österreich (1983, 1988, 1998).  Neun Jahre nach dem letzten Besuch von Johannes Paul II. wird in wenigen Tagen sein Nachfolger Benedikt XVI. seine erste Österreich-Visite antreten.

Gestaltung: Brigitte Krautgartner und Wolfgang Slapansky