Logos - Theologie und Leben
Samstag, 03. 11. 2007, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1
„Der Gewalt widerstehen“ -
Marc Ellis, ein jüdischer Befreiungstheologe für das 21. Jahrhundert
Vor 20 Jahren begann der jüdische
Theologe Marc Ellis im Hinblick auf den Nahostkonflikt und in
Anknüpfung an die moderne christliche theologische Tradition eine
jüdische Befreiungstheologie zu entwickeln. Ellis denkt über die
Zukunft des Judentums und Israels nach und betont das anhaltende
Problem der Gerechtigkeit im Konflikt. Die Verwendung der
Befreiungstheologie als Verbindung zwischen dem Holocaust und
heutigen Bewegungen der Dritten Welt erinnert beide, Juden und
unterdrückte Christen, dass sie gemeinsame Erfahrungen der
Verlassenheit, des Leidens und des Sterbens teilen. Die Verbindungen
offenbaren auch, dass Juden und Christen ein gemeinsames Ziel teilen
im Krieg gegen den Götzendienst – verkörpert jetzt durch die Manie
nach persönlichem Reichtum, nationaler Sicherheit und ethnischem
Überleben. Laut Ellis sollten Juden und Christen niemals die
Realität des Antisemitismus als Ausrede gelten lassen, um damit die
Solidarität mit unterdrückten Völkern zu verweigern – seien es
Afrikaner, Asiaten, Lateinamerikaner oder – insbesondere -
Palästinenser.
Marc Ellis, amerikanisch-jüdischer
Theologe, Professor für amerikanische und jüdische Studien an der
Baylor-Universität, USA, fordert zum Kampf für die
Gleichberechtigung der Palästinenser auf. Gewissentreue Menschen, ob
Juden, Christen, Muslime ebenso wie Menschen ohne religiöses
Bekenntnis mögen sich zusammenfinden gegen die Unterdrückung des
palästinensischen Volkes.
Gestaltung:
Johannes Kaup
|