Logos - Theologie und Leben

Samstag, 02. 02. 2008, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1

 

 

„Die Kirchen und die politische Kultur“ – Stellungnahmen aus der katholischen, protestantischen und orthodoxen Tradition

 

 

Bestürzte Reaktionen gab es, als der österreichische Karikaturist Gerhard Haderer am 19. Jänner 2005 von einem griechischen Gericht zu sechs Monaten Haft verurteilt wurde. Drei Monate später wurde das Urteil korrigiert und Haderer wurde frei gesprochen – doch die Frage wurde weiterhin diskutiert: Ist es richtig, dass ein international bekannter Zeichner wegen seines (für die einen ironischen für die anderen respektlosen) Umganges mit der Religion vor einem staatlichen Gericht verurteilt werden kann?

 

Soll der Staat die Kirche mit einschlägigen Gesetzen vor Beleidigung schützen? Wo bleibt dann das Recht auf Meinungsfreiheit? Soll die Kirche dieses und andere Menschenrechte überhaupt akzeptieren oder hat sie nach eigenen Maßstäben vorzugehen?

 

Diese und andere Fragen wurden im Rahmen des internationalen Symposions „Die Kirchen und die politischen Kulturen Europas“ von katholischen, protestantischen und orthodoxen Theologen behandelt. Ein spannendes Ergebnis der Tagung: in der Orthodoxie gibt es durchaus selbstkritische Stimmen, die sich gegen Nationalismus und Ablehnung der Moderne wenden.

 

Und alle drei Traditionen unterstreichen, dass sich ein Christentum, das glaubwürdig sein will, für die sozialen und politischen Rechte der gesellschaftlich Benachteiligten einsetzen muss.

Gestaltung: Brigitte Krautgartner