Logos - Theologie und Leben
Samstag, 28. 03. 2009, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1
„Christsein als Zeitgenossenschaft“ – Zum 25.Todestag des Theologen
Karl Rahner
Vor 25 Jahren starb mit Karl Rahner
ein theologischer Pionier, dessen Denken die katholische Theologie
des 20. Jahrhunderts geprägt hat. Als Schüler des
Existenzphilosophen Martin Heidegger versuchte Rahner eine Synthese
der theologischen Tradition mit dem Denken der Moderne. Kardinal
Franz König holte den Jesuiten Rahner als seinen Konzilsberater,
wodurch beide maßgeblich das Zweite Vatikanische Konzil beeinflussen
konnten. Rahner hatte großen Anteil daran, dass die katholische
Kirche an die moderne Gesellschaft anschlussfähig wurde. Er war
Mitherausgeber des Lexikons für Theologie und Kirche und prägte
damit die gesamte deutschsprachige katholische Theologie. Zunehmend
kritisierte Rahner auch Missstände innerhalb der katholischen
Kirche, förderte die internationale theologische Kommunikation und
trieb den Dialog der Theologie mit den Naturwissenschaften und dem
Marxismus voran.
Karl Rahner wurde am 5. März 1904 in
Freiburg im Breisgau geboren. Unter seinen 7 Geschwistern war auch
sein um vier Jahre älterer Bruder Hugo Rahner, der ebenfalls Jesuit
und Theologieprofessor wurde. Rahner brachte neuen Wind in die
Theologie, mit der er die alte Glut des lebendigen christlichen
Erbes neu entfachte. Das reichhaltige Lebenswerk des Theologen Karl
Rahner bleibt auch für kommende Generationen wegweisend. Die
Eindringlichkeit, mit der Karl Rahner Theologie als ein „Christsein
in wacher kritischer Zeitgenossenschaft“ betrieb, lässt sich auch in
zahlreichen Tondokumenten zeigen, die von Rahner im Archiv erhalten
sind.
Gestaltung:
Johannes Kaup
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