Logos - Theologie und Leben

Samstag, 26. 09. 2009, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1

 

 

„Die Kirche als Ikone des Dreieinen Gottes“ – Auszüge eines Vortrags des Dogmatikers Gisbert Greshake

 

 

Eine Kirche im Sinne Jesu ist eine Gemeinschaft, die zu allen drei göttlichen Personen – Vater, Sohn und Geist - in lebendiger und balancierter Beziehung steht. Sonst stimmt etwas nicht in der Kirche“. Das sagt Gisbert Greshake, der als renommierter katholischer Dogmatiker um den Weg seiner Kirche besorgt ist. Seit einigen Jahren ist das Verhältnis zwischen Ortskirche und  Universalkirche in einer Schieflage. Beide sind nach katholischem Verständnis wechselseitig aufeinander bezogen.  Es ist deshalb theologisch völlig unhaltbar, wenn die Kirche als ein Zentrum im Vatikan verstanden wird, von dem aus Filialkirchen an der Peripherie geleitet und kontrolliert werden.  Dieses falsche Bild einer zentralistisch gelenkten uniformen Institution ist aber immer wieder - auch durch die Pontifikate der beiden letzten Päpste entstanden. Und die Auswirkungen wurden auch in der Kirchenkrise in Österreich immer wieder spürbar. Eine Besinnung auf den Ursprungsgedanken von Kirche empfiehlt  Gisbert Greshake. Er hat dazu kürzlich auf Einladung der Theologischen Kurse einen Vortrag in Wien gehalten.

 

Der 1933 in Recklinghausen geborene Gisbert Greshake promovierte 1969 in Theologie bei Walter Kasper in Münster. Von 1974 bis 1985 lehrte er Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Wien, danach zusätzlich auch Ökumenische Theologie an der Universität Freiburg, wo er 1999 emeritierte. An der renommierten Gregoriana in Rom ist der Autor zahlreicher Bücher Gastprofessor. In der  Gnadentheologie, der Eschatologie und der Trinitätslehre hat Greshake Bahnbrechendes geleistet. Sein 1997 erstmals erschienenes Grundlagenwerk „Der Dreieine Gott – eine trinitarische Theologie“ (Verlag Herder) erscheint bereits in 4. Auflage. 
Gestaltung: Johannes Kaup