Logos - Theologie und Leben

Samstag, 16. 01. 2010, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1

 

 

„Ein Rabbi der deutschen Sprache“ –

Annäherungen an den Sprachmystiker Elazar Benyoetz

 

 

„In Zweifel gezogen, dehnt sich der Glaube aus“, schreibt der 1937 als Paul Koppel in Wiener Neustadt geborene und nach Israel emigrierte Elazar Benyoetz in seinem neuesten Buch „Scheinhellig. Variationen über ein verlorenes Thema“. Elazar Benyoetz gilt als Nachfolger von Georg Christoph Lichtenberg, Friedrich Nietzsche, Karl Kraus und Ludwig Wittgenstein als ein Erneuerer der deutschen Aphoristik.

 

Benyoetz, der bis heute ausschließlich in deutscher Sprache schreibt, beschäftigt sich mit dem, was dem Dichten, Denken und Glauben gemeinsam ist: Dem Hören auf die Sprache. Er beschäftigt sich in „Scheinhellig“ ganz mit dem Dienst des Suchens nach Gott, getreu dem Grundsatz: „Die Quellen der Sprache sind die Quellen des Heils“. Am Leitfaden der nie fixierbaren Grenze zwischen Glauben und Zweifel verfolgt Benyoetz eine Spur von der Genesis bis zur Lyrikerin Rose Ausländer.

Johannes Kaup porträtiert den jüdischen Aphoristiker, von dem Robert Menasse sagt: „Elazar Benyoetz, mein Rhabbi der deutschen Sprache“.