Logos - Theologie und Leben
Samstag, 05. 06. 2010, 19.04 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1
„Das Göttliche als Sinn des Daseins“ – Anstöße des Berliner
Philosophen Volker Gerhard
Viele Humanisten, Agnostiker und Atheisten berufen sich auf Charles
Darwin als den naturwissenschaftlichen Theoretiker, der dem Glauben
den Boden entzogen hat. Darwin war viele Jahre tief gläubig. Doch im
Zuge seiner Forschungen verliert er schrittweise den Glauben an
Gott. Abgelöst wird der Gottesglaube durch einen humanistischen
Glauben an eine „Philantropie“, bei der der Mensch in den
Mittelpunkt gestellt wird. Der Berliner Philosoph Volker Gerhard,
ein ausgewiesener Darwin-Kenner, weist auf, dass nicht nur Darwin,
sondern auch der Humanismus insgesamt gedanklichen Fehlschlüssen
aufsitzt. Gerhard zeigt in seiner Analyse, dass es kein Wissen ohne
Glauben geben kann. Alles Fühlen, Denken und Handeln geschieht in
einem bleibenden Sinnhorizont, auf den jeder Mensch – wenn auch
unbewusst – baut. Der Name für den tragenden Sinn des Ganzen ist
Gott. Der Glaube ist das durch die Vernunft vermittelte Gefühl, in
dem man sich ausdrücklich zu dem bekennt, was man ohnehin schon tut.
So liegt das „ich glaube“ dem „ich denke“ zugrunde. Die Menschen,
so Volker Gerhard, benötigen das Göttliche als den Sinn des Daseins,
unabhängig davon, wie sie ihre Epoche deuten und unabhängig davon,
ob oder welchen Namen sie für dieses Göttliche finden.
Gestaltung: Johannes Kaup
Tipp:
memo - Nachlese für Religionssendungen im ORF/Radio |