Logos - Da Capo
Samstag, 07. 08. 2010, 19.04 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Österreich 1
„Wie soll der Christ mit dem Bösen umgehen?“- Impulse des
Philosophen Augustinus Karl Wucherer-Huldenfeld
In der Tradition der Philosophie und Religionsgeschichte werden die
Übel vom Bösen unterschieden. Die sogenannten physischen Übel sind
ein Mangel an seinsmäßigem Guten. Krankheiten, Unfälle oder
Naturkatastrophen sind solche Übel, die dem Menschen durch die Natur
vorgegeben sind. Davon unterschieden werden die moralischen Übel,
ein schlechtes Tun und Wollen, das man als Böses bezeichnet.
Philosophisch gesehen ist es ein Mangel an ethisch Gutem.
Es ist eine zentrale Frage der alltäglichen Lebenspraxis: Wie sich
angesichts der Übel verhalten? Wie umgehen mit dem Bösen? Kann man
trotz der Übel und des Bösen sinnvoll leben und sterben? Kann durch
Leid und Schmerz auch etwas Gutes entstehen? Angesichts des Guten
und des Bösen gibt es keine neutrale wertfreie Position. Es geht
dabei sowohl um Lebensweisheit als auch um eine vernünftige
Liebesethik, die sich auch im christlichen Denken wiederfinden
lässt.
Einer der über diese Fragen Zeit seines Lebens immer wieder neu
nachgedacht hat, ist der Philosoph Augustinus Karl
Wucherer-Huldenfeld. Er lehrte 1974 bis 1998 als Professor für
Christliche Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der
Universität Wien. Als phänomenologischer und personal-dialogischer
Denker, Atheismus-Forscher, Freud-Experte und Vordenker der Wiener
Schule der Daseinsanalyse hat er auch noch nach seiner Emeritierung
eine Generation von Philosophen, Theologen, Psychotherapeuten und
Medizinern nachhaltig beeinflusst
(Wiederholung v. 11.4. 2009)
Gestaltung: Johannes Kaup
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