Logos - Theologie und Leben
Samstag, 08. 10. 2011, 19.04 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Ö1
„Das
Gewissen aus der Sicht der ‚Gewissensreligion‘“ - Evangelische
Perspektiven auf ein menschliches Phänomen
Der
evangelische Glaube, wie ihn Martin Luther lebte und prägte, ist
später als „Gewissensreligion“ bezeichnet worden. In der Tat war für
Luthers Reformation seine Erkenntnis vom „befreiten Gewissen“
ausschlaggebend. Er ging davon aus, dass der Glaube die Menschen
von den Qualen ihres schlechten Gewissens befreien kann. So gilt
Luther als einer der bedeutendsten Wegbereiter für die heute viel
beschworene Gewissensfreiheit. Doch wird man ihm damit gerecht?
Solchen
theologischen Fragen gehen die beiden Theologen Michael Lichtenstein
und Stephan Schaede in ihrem neuen Buch über das Gewissen aus
evangelischer Sicht ebenso nach wie aus allgemein-menschlicher:
Woher kommt das Gewissen? Ist es eine Anlage im Menschen oder
Produkt seiner Umwelt? Welche Rolle spielt das Gewissen für die
menschliche Identität? Und kann mein Gewissen sich irren?
Die Antworten auf solche Fragen können auch für gesellschaftliche
Bereiche wichtig werden. Die Autoren möchten ihr evangelisches
Gewissensverständnis mit anderen Religionen ins Gespräch bringen und
fragen auch danach, welche Rolle das Gewissen im politischen Bereich
spielen kann.
Johannes Michael Modeß hat
mit den Autoren gesprochen.
Buch:
Stephan Schaede, Michael Lichtenstein "Aspekte einer
protestantischen Gewissensphänomenologie", Verlag Vandenhoeck &
Ruprecht, Frühjahr 2012
|