Logos - Theologie und Leben
Samstag, 24. 12. 2011, 19.04 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Ö1
„Vom göttlichen Kind“ – Oder: Das Wunder der kleinen Anfänge
Einst mag man sich in der „Heiligen Nacht“ leise Geschichten erzählt
und Weihnachtslieder gesungen haben, die fast allesamt Wiegenlieder
waren und es bis heute sind. So, als ob man Maria und Josef beim
Wiegen ihres Neugeborenen Gesellschaft leisten wollte.
Doch nicht nur zur Weihnachtszeit und nicht nur in christlich
geprägten Regionen wird von einem göttlichen Kind erzählt und
gesungen. Viele Weltreligionen kennen diese Vorstellung als
Hoffnungszeichen eines neuen Zeitalters.
Das wunderbare Kind, gezeugt und aufgezogen unter ungewöhnlichen
Umständen, hat so manches neue Gottes- und Menschenbild initiiert.
Theologinnen und Theologen sprechen davon, dass es die „göttliche
Legitimation“ des Menschen und die menschliche Seite Gottes
offenbart. Eine innere Sehnsucht werde ausgedrückt, durch die
Berührung mit dem Göttlichen zu einem neuen, „besseren“ Menschen zu
werden. Tiefenpsychologinnen und -psychologen sehen im göttlichen
Kind ein Urbild der Seele - verbunden mit der Hoffnung, dass es
immer wieder einen neuen, kleinen oder großen Anfang geben kann.
Gestaltung: Kerstin Tretina
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