Logos - Theologie und Leben
Samstag, 10. 03. 2012, 19.04 Uhr - 19.30 Uhr im Programm Ö1
„Wenn Lebensanfang und Lebensende zusammenfallen“ – Seelsorge für
Eltern früh verstorbener Kinder
"Wenn man seine Eltern verliert,
verliert man seine Vergangenheit.
Wenn man sein Kind verliert,
verliert man seine Zukunft"
(Sprichwort)
Fast jede und jeder kennt eine Frau,
die eine Fehlgeburt erlitten hat, viele kennen ein Paar, das ein
Kind verloren hat. Doch das Thema ist meist tabu, so dass die
Betroffenen in ihrer Trauer oft allein gelassen werden.
Wenn ein Kind während der
Schwangerschaft, bzw. kurz vor oder nach der Geburt stirbt, befinden
sich die Eltern in einem Schockzustand. Trauer, Verzweiflung und die
Angst, etwas falsch gemacht und versagt zu haben, dominieren. Die
Umgebung ist überfordert, hilf- und sprachlos. Zu groß ist die
Furcht, etwas Falsches zu sagen und die Betroffenen noch mehr zu
verletzen.
Diese traurigen und traumatisierenden
Ereignisse werden allerdings von zahlreichen Familien in Österreich
geteilt. Die Säuglingssterblichkeit in Österreich liegt bei 3,8 pro
1000 Lebendgeburten. Damit sind statistisch alle Babys erfasst, die
vor dem 1. Geburtstag sterben. Die Angaben über Fehlgeburten sind
wesentlich höher, aber auch weniger präzise und schwanken je nach
Quelle zwischen 0,5 und 7,2 Prozent.
Nur: Wie richtig trösten? Wo einen Ort
der Trauer finden, wenn von einem im Mutterleib oder von einem früh
verstorbenen Kind nichts bleibt? Kein Foto, keine gemeinsam
verbrachte Zeit, ja oft nicht einmal ein eigenes Grab?
Maria Harmer hat für diese Ausgabe von „LOGOS – Theologie und
Leben“ mit Betroffenen, aber auch mit Seelsorgern und Hebammen
gesprochen, die Rituale und Wege gefunden haben, um die Trauer zu
überwinden.
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