Morgengedanken

Sonntag,  6.05 Uhr - 6.08 Uhr, 
Montag bis Samstag, 5.40 Uhr - 5.43 Uhr, 
ORF Regionalradios

 

 

 

von Pater Alois Riedlsperger SJ

 

 

Sonntag, 11.11.07

Vier Jahre Sozialwort

Am 15. November begehen die 14 christlichen Kirchen in Österreich vier Jahre Sozialwort. Sie nehmen in diesem Text gemeinsam Stellung zu den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Seither geben sie Jahr für Jahr Rechenschaft darüber, wie sie die Anliegen des Sozialworts in die Praxis umsetzen: damit aus dem Sozialwort soziale Taten werden!

 

„Christinnen und Christen leben in Österreich in einem demokratischen Staat ... Zu seinen wesentlichen Zielen gehört das Wohl jeder einzelnen Person, das in das Gemeinwohl der Gesellschaft mündet. Dabei geht es um einen ständig neu zu ermittelnden Interessenausgleich zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen.“

 

In diesen Auseinandersetzungen stellen die Kirchen „Grundfragen des Lebens“. Was dient dem Menschen, dem Leben, der Schöpfung? Was ist das Ziel von Arbeit und Wirtschaft? Dies bedeutet langfristige Entwicklungen und ganzheitliche Ziele für die Gesellschaft, ja für die Menschheit im Auge zu behalten – wodurch sie sich leicht dem Verdacht aussetzen, unrealistisch zu sein oder Illusionen nachzuhängen.

 

Frage: Welche langfristigen Entwicklungen sind Ihnen ein Anliegen?

 

 

Montag, 12.11.07

Bildung und Medien

Am 15. November begehen die 14 christlichen Kirchen in Österreich vier Jahre Sozialwort. Sie nehmen in diesem Text gemeinsam Stellung zu den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Seither geben sie Jahr für Jahr Rechenschaft darüber, wie sie die Anliegen des Sozialworts in die Praxis umsetzen: damit aus dem Sozialwort soziale Taten werden!

 

In ihren ersten beiden Kapiteln thematisiert das Sozialwort Bildung und Medien, weil sie wesentlich unser Bild und Verständnis von sozialer Wirklichkeit prägen.

 

Seit zwei Jahren macht die Kath. Aktion in Wien ein eigenes Fernsehen. Einmal pro Monat wird im Mitmach-TV OKTO die halbstündige Sendung „andererseits“ zu sozialen Themen produziert. Eine Serie von „Sozialwort  TV“ zu Europa hat kürzlich einen internationalen Fernsehpreis erhalten. Das Mitmach-TV ist eine Initiative, Medien aktiv mitzugestalten.

 

Frage: Haben Sie schon aktiv Medien mitgestaltet?

 

 

Dienstag, 13.11.07

Beziehungsfähigkeit und sozialer Zusammenhalt

Über 50 Organisationen in Österreich haben sich zur „Allianz für den freien Sonntag“ zusammengeschlossen. Die Allianz tritt dafür ein, dass der freie Sonntag auch in Zukunft für möglichst viele Menschen Lebensqualität und Zeitwohlstand ermöglicht. Denn regelmäßig für einander Zeit zu haben, fördert die Beziehungen der Menschen zu einander: zum Partner, zur Partnerin, zwischen Eltern und Kindern, zu Freunden, zu Menschen mit gleichen Glaubensüberzeugungen.

 

„Der freie Sonntag als Chance für Ruhe und Feiern, für die Pflege sozialer Kontakte und für religiöse Feste ist zu schützen.“ So ist im dritten Kapitel des Sozialworts der 14 christlichen Kirchen in Österreich zu lesen.

 

In einer Zeit wachsender Vereinzelung und der ständigen Erfahrung vieler, zu wenig Zeit zu haben, sind 52 freie Sonntage eine wichtige Grundlage für Zeitwohlstand.

 

Frage: Wie werden Sie den kommenden Sonntag gestalten?

 

 

Mittwoch, 14.11.07

Lebensraum Europa

Bei der 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung Anfang September diesen Jahres in Sibiu/Hermannstadt in Rumänien stand neben dem Miteinander der Kirchen Europa in Mittelpunkt. Die Kirchen haben dabei das Gespräch mit Vertreterinnen europäischer Institutionen gesucht. So hat auch Kommissionspräsident Baroso an diesem Treffen teilgenommen. Die Kirchen mit ihren unterschiedlichen Traditionen des Ostens und Westens möchten Brückenbauer zwischen den Menschen und Nationen in Europa sein und setzen sich für die Menschenwürde und gerechte Lebensbedingungen aller ein.

 

In ihrem dritten Kapitel thematisiert das Ökumenische Sozialwort Wandel und Gestaltung von Lebensräumen. Mit der Erweiterung der EU auf 27 Länder ist uns allen eine gigantische politische, soziale und kulturelle Aufgabe gestellt.

 

In Sibiu haben sich die Kirchen Europas auf ihre Mitverantwortung für die wachsende Einheit Europas verständigt.

 

Frage: Wie bauen Sie mit am gemeinsamen Haus Europa?

 

 

Donnerstag, 15.11.07

Soziale Sicherheit

Das Ökumenische Sozialwort thematisiert in seinem fünften Kapitel das Anliegen von Arbeit, Wirtschaft und soziale Sicherheit. Durch die Beteiligung an der öffentlichen Diskussion wollen die Kirchen dazu beitragen, ein soziales Bewusstsein zu schaffen, dass menschengerechte Lösungen für die Gestaltung von Arbeit und Wirtschaft gefunden werden. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass das Anliegen sozialer Sicherheit aus dem Sozialwort konkrete Wirklichkeit für alle Menschen unserer Gesellschaft wird.

 

Die Diskussion, wie eine grundlegende sozialpolitische Absicherung für alle eingerichtet werden kann, ist den christlichen Kirchen wichtig. Denn dabei geht es um nichts Geringeres als die materielle Basis für ein Leben aller unter menschenwürdigen Bedingungen. Daher beteiligen sich immer mehr kirchliche Einrichtungen und Gruppierungen an der öffentlichen Diskussion über die Existenzsicherung durch eine Grundsicherung oder ein Grundeinkommen.

 

Frage: Wie beteiligen Sie sich an der Diskussion um die Zukunft des Sozialstaates?

 

 

Freitag, 16.11.07

Zukunftsfähigkeit

In ihrem Sozialwort nehmen die 14 christlichen Kirchen in Österreich gemeinsam Stellung zu den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit.

Im achten Kapitel thematisiert das Sozialwort die Verantwortung für die Schöpfung und damit das Prinzip der Nachhaltigkeit für die Gestaltung der verschiedenen Lebensbereiche.

 

Angesichts des Klimawandels sind zahlreich Pfarren und einige Diözesen dem „Klimabündnis“ beigetreten. Dabei verpflichten sie sich, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um das Klima zu schonen, sei es im baulichen Bereich, beim Heizen oder im Verkehr, um möglichst ressourcenschonend und mit weniger Emissionen auszukommen.

 

Mit dem Beitritt zum Klimabündnis zeigen die Kirchen, dass sie die Aussagen des Sozialworts ernst nehmen und dafür sorgen, dass soziale Taten – hier ein umweltgerechtes Handeln – folgen.

 

Frage: Haben Sie Ihren ökologischen Fußabdruck überprüft - und welche Schritte gesetzt?

 

 

Samstag, 17.11.07

Auf den gemeinsamen Weg

Diesen Donnerstag haben die 14 christlichen Kirchen in Österreich vier Jahre Sozialwort begangen. Sie nehmen in diesem Text gemeinsam Stellung zu den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Seither geben sie Jahr für Jahr Rechenschaft darüber, wie sie die Anliegen des Sozialworts in die Praxis umsetzen: damit aus dem Sozialwort soziale Taten werden!

 

„Die Kirchen verstehen die im Sozialwort angesprochenen Probleme als eine Herausforderung für alle gesellschaftlichen Kräfte. Die Arbeit an der Lösung dieser Probleme erfordert ein Zusammenwirken aller.“ So im Schlusskapitel des Sozialworts.

 

„Besonderer Aufmerksamkeit bedarf dabei der Umgang mit Sprache. Wo durch Wort Misstrauen gesät, Verdächtigungen angedeutet, Personen abgewertet, wo Gruppen gegeneinander ausgespielt werden, wird das für eine konstruktive Zusammenarbeit notwendige Vertrauen untergraben und die Akzeptanz möglicher Lösungen erschwert.“

 

Frage: Wie müssten wir von anderen reden, damit wir mit ihnen auch an gemeinsamen Problemen arbeiten können?