Motive - Aus dem Evangelischen Leben

Sonntag, 17. 02. 2008, 19.05 Uhr bis 19.30 Uhr Österreich 1

 

 

 

„Die Krise der Männlichkeit“ – Betrachtungen des Psychoanalytikers Horst-Eberhard Richter

 

 

Horst-Eberhard Richter ist Psychoanalytiker aus Gießen in Deutschland. Bekannt geworden ist der heute 84-Jährige zunächst als Pionier der psychoanalytischen Familientherapie, später durch seine Forschungen und Buchveröffentlichungen: bereits seine ersten Bücher in den 60er Jahren wurden zu international anerkannten Klassikern der psychoanalytischen Literatur, in denen Richter ein neues Verständnis familiär verursachter Neurosen erarbeitete. In seinem Hauptwerk „Der Gotteskomplex“ aus 1979 vertrat er die These, dass der moderne Mensch den spirituellen Glauben durch den naturwissenschaftlich-technischen Fortschritt ersetzt habe.

 

Im September 2006 erschien sein jüngstes Buch mit dem Titel: „Die Krise der Männlichkeit in einer unerwachsenen Gesellschaft.“  Die scheinbare männliche Stärke habe viel mit überspielter Abhängigkeit zu tun, so Horst-Eberhard Richter. Frauen hingegen seien gerade dadurch stärker, dass sie aus der Akzeptanz ihrer Gebundenheit Kraft schöpfen. Der Psychoanalytiker fordert eine gemeinsame „Elterlichkeit“ von Männern und Frauen - „Elterlichkeit“ im Sinne von Solidarität und Verantwortung in der Gesellschaft. 

 

MOTIVE bringt eine Teilwiedergabe eines Vortrages, den Horst-Eberhard Richter anlässlich eines Studientages der Evangelischen Akademie im Wiener Don Bosco Haus gehalten hat.

Gestaltung: Astrid Schweighofer