Motive - Aus dem Evangelischen Leben

Sonntag, 30. 03. 2008, 19.05 Uhr bis 19.30 Uhr Österreich 1

 

 

 

„Kanzel und Hakenkreuz“ - Die evangelische Kirche und der Nationalsozialismus

 

 

Nach dem zweiten Weltkrieg galt die Evangelische Kirche lange Zeit als "braune Kirche" oder als Nazi-Kirche. Im März 1938 sind besonders viele evangelische Christen für den Anschluss an Nazi-Deutschland gewesen und haben Adolf Hitler euphorisch als Führer zugejubelt. Man sprach von "Befreiung" und hoffte auf einen "religiösen Frühling".

 

Einen Hauptgrund für diese Euphorie sehen Historiker im von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß autoritär geführten Ständestaat in den 1930er Jahren. Durch die ständige Betonung des katholischen Charakters sei bei vielen  Protestanten die Ablehnung gegenüber diesem Staat gewachsen und die Sehnsucht nach einem Anschluss an Deutschland, dem Mutterland der Reformation, gewachsen.

 

Doch schon bald nach dem Anschluss folgte auch für die evangelischen Christen die Ernüchterung. Pfarrer wurden aus der NSDAP ausgeschlossen und die ersten Bespitzelungen von Gottesdiensten folgten.

 

Was sagt die heutige Geschichtswissenschaft zu diesem Kapitel evangelischer Kirchengeschichte?

Rudolf Kropf, emeritierter Professor am Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Johannes Kepler Universität in Linz hat an der Evangelischen Akademie in Wien einen Vortrag zum Thema "Evangelische Kirche in Österreich und Nationalsozialismus" gehalten.

Gestaltung: Andreas Mittendorfer