Motive - Aus dem Evangelischen Leben

Sonntag, 20. 04. 2008, 19.05 Uhr bis 19.30 Uhr Österreich 1

 

 

 

„Johann Hinrich Wichern“ –

Sozialpädagoge und ‚Vater’ der Diakonie

 

 

Am 21. April jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag Johann Hinrich Wicherns.

Johann Hinrich Wichern (1808-1881) gilt als Gründer der modernen Diakonie. Vor dem Hintergrund der sozialen Not des 19. Jahrhunderts – Wohnungsknappheit, Armut, Kriminalität – gründete der in Hamburg geborene evangelische Theologe 1833 das „Rauhe Haus“, eine Einrichtung für verwahrloste und schwer erziehbare Kinder. 1848 erfolgte dann die Konstituierung des „Central-Ausschuss für Innere Mission der deutschen evangelischen Kirche“, aus dem später das „Diakonische Werk“ entstand. Mit seinem Programm der Inneren Mission wollte Wichern soziale Hilfe mit christlicher Verkündigung verbinden.

 

Der deutsche Theologe gilt als einer der ersten modernen Sozialpädagogen – im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen setzte er nicht auf körperliche Züchtigung, sondern auf das pädagogische Gespräch und auf individuelle Erziehung der Kinder in Kleingruppen.

 

Seine Gedanken zu sozialen, theologischen und bildungspolitischen Fragen sind bis heute aktuell: So machte er auf die soziale Verantwortung des Staates aufmerksam, plädierte für zivilgesellschaftliches Engagement und gründete Ausbildungsstätten für diakonische Berufe, die das Fundament heutiger Sozialarbeit darstellen.

 

Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich, und Albert Brandstätter, Geschäftsführer der Lebenshilfe Österreich, zeichnen ein Porträt des Theologen und Sozialreformers Wichern und beleuchten dessen Bedeutung für die Sozialpolitik im 21. Jahrhundert.

Gestaltung: Astrid Schweighofer

 

 

>>Johann Hinrich Wichern - Wikipedia